Haydon
(spr. hêdôn), Benjamin Robert, engl. Maler, geb. zu Plymouth, [* 2] bildete sich seit 1804 in der königlichen Akademie zu London [* 3] und stellte 1807 sein erstes Bild: Maria und Joseph, aus. Es folgten 1809 die Ermordung des Dentatus, 1814 das Urteil Salomos, dann (nach einem Aufenthalt in Paris) [* 4] der Einzug Christi in Jerusalem [* 5] (1820), Christus am Ölberg, Moses, von Pharao entlassen, und die Auferweckung des Lazarus (1823). Einem Aufenthalt im Schuldgefängnis 1827 verdankten zwei seiner ausgezeichnetsten Gemälde, The mock election und The chairing of the members, in denen wahrhaft Hogarthsche Laune herrscht, ihre Entstehung; das erstere kaufte König Georg IV. für 500 Guineen.
Nachdem Haydon
noch zwei meisterhafte Werke,
Napoleon, den Sonnenuntergang betrachtend, und den
Tod des Eukles, geschaffen, brachte
er es zu keinen bedeutenderen Leistungen mehr. Seine Versammlung der Abgeordneten zur Abschaffung der
Sklaverei (1840) ist
zwar ein
Bild von kolossalen
Dimensionen, aber von geringem künstlerischen Wert. Wegen völliger Zerrüttung
seiner Vermögensverhältnisse endete er durch
Selbstmord. Haydons
Selbstbiographie und seine
Tagebücher gab
Tom
Taylor heraus (Lond. 1853).