(spr. hahthŏrn),Julian, amerik. Schriftsteller, Sohn von Nathaniel Hawthorne, geb. zu
Boston
[* 3] (Massachusetts), studierte am Harvard College und an der Scientific School zu
Cambridge vor allem
Baukunst.
[* 4] 1868-70 lebte
er in
Dresden,
[* 5] 1870-72 arbeitete er als Ingenieur in den Docks zu Neuyork.
[* 6] 1875 veröffentlichte er in der
Londoner «Contemporary Review» die «Saxon
studies», außerdem verfaßte er Erzählungen und
Romane, wie: «Bressant» (1873),
(spr. hahthŏrn),Nathaniel, amerik. Dichter und Schriftsteller, geb. zu
Salem (Massachusetts). 1821-25 studierte er am Bowdoin College, zu gleicher Zeit mit Longfellow, Horatio
Bridge und
FranklinPierce. Nach seiner
Promotion lebte er einsam und wenig anerkannt in Salem von seiner Feder und veröffentlichte 1826 anonym
seine erste Erzählung «Fanshawe». Seine nächsten
Geschichten erschienen in «The Token», «The
New England
Magazine» und in der «Salem
Gazette» (1837-42 gesammelt als «Twice told tales», 2 Bde.,
Boston; neue Aufl. 1855; deutsch, Bielef. 1851) und erlangten
Longfellows Beifall und den des
Londoner «Athenæum». 1839-41 war Hawthorne Wiegemeister am
Zollhause zu
Boston, mußte die
Stelle aber aufgeben, als die
Whigpartei ansRuder kam. Nach der Veröffentlichung
von «Grandfather's chair» (einer Geschichte von Neuengland für
Kinder) schloß er sich April 1841 der
Brook-Farm-Bewegung
an und verbrachte den
Frühling und
Sommer zu West-Roxbury als fleißiger Farmer, vermochte sich jedoch niemals recht für
die Fourieristischen Ideen zu erwärmen. In poet. Gewande läßt er jene Zeit in der «Blithdale
romance» (Bost. 1852; deutsch vonPeters,
Brem. 1870) erscheinen. 1842 zog er sich von
Brook-Farm zurück und bewohnte The Old
Manse in Concord (Massachusetts),
woselbst er 1845 den zweiten
Band
[* 7] der «Twice told tales», 1846 die
«Mosses from an old
Manse»
herausgab. 1846-49 war er
Inspektor am Zollhause zu Salem (Massachusetts). 1850 veröffentlichte er sein
Meisterwerk «The scarlet letter» (deutsch, Bielef.
1851),
eine feinsinnige psychol.
Studie, die
Schilderung des Kampfes zwischen Schuldgefühl und Verheimlichung der Schuld,
zugleich ein histor.
Roman im besten
Sinne. 1851 erschien «The house of the seven gables» (ebenfalls der
Lösung eines tragischen Problems gewidmet, und von Hawthorne selbst dem «Scarlet
letter» vorgezogen; deutsch, Bielef. 1851) und «The
wonder-book». 1852 folgte «The snow image and other twice told tales»,
ferner eine
Biographie von
FranklinPierce (damals Kandidat für die Präsidentschaft). 1853 erschienen die «Tanglewood
tales». 1853-57 lebte er als amerik. Konsul in Liverpool,
[* 8] dann bereiste er
Frankreich und
Italien
[* 9] und kehrte 1859 nach
London
[* 10] zurück, wo er seinen in
Italien begonnenen
Roman «The marble Faun» (der in der engl.
Ausgabe den
Titel«Transformation» führt; deutsch von Marggraff u. d. T. «Miriam
oder
Graf und Künstlerin», Lpz. 1862) vollendete und 1860 veröffentlichte.
Nach einer Pause von vielen Jahren war er so wieder vor das Publikum getreten, seine Feder hatte aber
die alte Kraft
[* 11] behalten und seine
Stärke
[* 12] war noch immer unübertroffen in der
Schilderung von seelischen
Konflikten, von dem
Schatten,
[* 13] welchen
die Schuld wirft. 1860 kehrte er nach Concord (Massachusetts) zurück und vollendete die später (1863)
u. d. T. «Our old home»
gesammelten
Aufsätze über England, ferner «The Dolliver romance», «Septimus
Felton» (1871) und «Dr.
Grimshawe's secrets» (erschien erst 1882). Hawthorne starb auf einer
Reise zu Plymouth
[* 14] (Neuhampshire). Die beste
Ausgabe
seiner Werke erschien in
Boston (1883; 12 Bde., mit Index und biogr.
Skizze vonG. P. Lathrop); eine billigere
Gesamtausgabe ist die «Globe edition» oder «Little
classic edition» (Bost. 1878, in 24 Bdn.).
- Die reichhaltigste
Biographie veröffentlichte sein Sohn Julian u. d. T.
N. and his wife
(Boston 1884).
Vgl. auch
Page, Memoir
of
N. Hawthorne (Lond. 1873);
Lathrop, Study of Hawthorne (1876);
Bridge, Personal recollections of
N. Hawthorne (Lond. 1893)
und die wichtigen
American, English, French,
Italian note books in 3 Werken zu je 2
Bänden, die seine
Witwe 1868-71 veröffentlichte.