Hauyn
,
ein nach R. J. Hauy (s. d.) benanntes Mineral aus der Ordnung der Silikate (Nephelingruppe), kristallisiert tesseral, findet sich aber häufiger in einzelnen eingewachsenen kristallinischen Körnern, ist lasurblau bis himmelblau, auch schwarz und rot, selten farblos, halb durchsichtig bis durchscheinend, glas- bis fettglänzend, Härte 5-5,5, spez. Gew. 2,4-2,5, besteht aus einem Doppelsilikat u. einem Sulfat nach der Formel 2(Na2Ca)Al2Si2O6 + (Na2Ca)SO4 ^[2(Na2Ca)Al2Si2O6+(Na2Ca)SO4].
Die blaue
Farbe rührt wohl von einer dem
Ultramarin mehr oder weniger nahestehenden
Verbindung her,
in
Salzsäure entwickelt
Hauyn
nämlich eine
Spur
Schwefelwasserstoff. Hauyn
ist ein wesentlicher
Bestandteil mancher Laven, des sogen.
Hauynophyrs, wahrscheinlich eines sehr hauyn
reichen
Leucitophyrs, bestehend aus einer meist grauen, fein porösen Grundmasse
aus
Augit
[* 2] und
Leucit
[* 3] oder
Leucit und
Nephelin, worin blauer und brauner auch
Augit und
Leucit porphyrartig ausgeschieden sind.
Hierher gehört die
Lava von
Melfi an dem Ostgehänge der Apeninnen ^[richtig:
Apenninen]. Außerdem findet
sich der Hauyn
in dem
Nephelinit von
Niedermendig (rheinischer
Mühlstein), in den
Auswürflingen des
Laacher
Sees mit
Sanidin, in
denen des
Vesuvs, in den vulkanischen
Tuffen des
Albanergebirges bei
Rom,
[* 4] am
Capo di Bove bei
Rom, im
Phonolith des
Hohentwiel.