Haússa
,
ein aus
Tuareg und
Berbern gemischter Negerstamm in den
Haussastaaten (s. d.) im Nordwesten
Afrikas. (S.
Tafel:
Afrikanische Völkertypen,
[* 1]
Fig. 15, Bd.
1, S. 182.)
Ihre ursprüngliche
Heimat scheint die niedrige
Wasserscheide zwischen
Sokoto und
Bornu gewesen zu sein. Sie leben
mit der jetzt herrschenden Rasse der
Fulbe (s. d.) im ganzen Haussa
reiche vermischt, am reinsten haben sie sich
in
Gando (s. d.) erhalten. Die Haússa
sind ein sehr intelligentes, arbeitsames,
gegen den Fremden wohlwollendes
Volk.
Sie treiben
Ackerbau, Viehzucht
[* 3]
und
Handel, zeichnen sich auch als geschickte Handwerker, als
Weber, Färber, Schmiede,
Gürtler,
Baumeister und Goldarbeiter aus. (S.
Tafel:
Afrikanische Kultur II,
[* 1]
Fig. 11
u. 13.)
Ihre
Sprache,
[* 4] wohlklingend wegen
des Reichtums an
Vokalen, grammatikalisch einfach, bildsam in jeder
Richtung, mit zahlreichen Anklängen an die hamitisch-semit.
Idiome von Nordafrika, ist vom Tsadsee bis zur Guineaküste die allgemeine
Handels- und Verkehrssprache geworden; ja man vernimmt
sie selbst an den Gestaden des Mittelmeers,
[* 5] in
Tripolis,
Tunis
[* 6] und
Algerien. Die Haússa
besitzen eine umfangreiche
religiöse Litteratur. Durch den zwingenden Einfluß der
Fulbe wurden sie, ursprünglich
Heiden, allmählich strenggläubige
Muselmänner; die Bewohner von
Katsena widerstrebten dem Eindringen des fremdländischen Elements am längsten.