
Hauptwil
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell). 545 m. Gem. und schönes Dorf, in einem Thalbecken idyllisch gelegen und auf zwei Seiten vom Kanton St. Gallen umrahmt, 2 km sö. Bischofszell. Station der Linie Gossau-Sulgen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Gottshaus (Weiler und Häusergruppen Eberswil, Horb, Mollishaus, Stocken, Wilen, Wolfhag, Freiherten, Rugglishub, Scheidegg, Schlatt, Neuschlatt, Neuhof, Langentannen und Rebhaus): 210 Häuser, 1417 reform. und kathol. Ew.;
Dorf: 71 Häuser 641 Ew. Reform. und kathol. Kirchgemeinde Bischofszell.
Landwirtschaft. Eine Tuchfärberei
^[Supplement: Garnfärberei] mit 100 Arbeitern.
Seidenweberei. Bildhaueratelier.
Käserei. Handarbeitsschule.
Hydranten. Das Dorf elektrisch beleuchtet.
Schloss, heute in eine christliche Erziehungsanstalt umgewandelt.
Badanstalt. Kirche 1885 erbaut, enthält alte Holzschnitzereien.
Schönes Landgut. Hauptwil
verdankt seinen Wohlstand hauptsächlich der Textilindustrie, die von den Familien
Gonzenbach und Brunschweiler schon im 17. Jahrhundert
in diesem früher öden
Thale eingeführt worden ist und seither einen grossen Aufschwung genommen hat.
Joachim Brunschweiler war eines der Häupter der Bewegung, die zur Errichtung eines selbständigen Kantons Thurgau geführt hat, und Jakob Gonzenbach amtete als erster thurgauischer Regierungspräsident.