Eine Zeitlang führte er auch die Redaktion der 1848 eingegangenen
Leipziger »Allgemeinen Musikzeitung«.
Er starb in
Leipzig. Viele bedeutende
Komponisten sind aus HauptmannsSchule hervorgegangen. Von seinen
Kompositionen,
die sich insgemein durch
Ebenmaß des architektonischen
Aufbaues, durch Reinheit des
Satzes und Sanglichkeit der
Stimmen auszeichnen,
sind vor allen hervorzuheben seine
Motetten, ferner zwei
Messen, ein
Offertorium, ein
Salve regina, die Chorlieder
für
gemischte Stimmen, die dreistimmigen
Kanons für Sopranstimmen, die
Duette, ferner sechs
Sonaten für
Klavier und
Violine,
mehrere Violinduette,
Streichquartette und eine
Oper:
»Mathilde«, die in
Kassel wiederholt aufgeführt wurde. Der
Schwerpunkt
[* 14] von Hauptmanns Bedeutung liegt jedoch in seinen theoretischen
Arbeiten, als deren vorzüglichste »Die
Natur der
Harmonik und
Metrik« (Leipz. 1853, 2. Aufl. 1873) zu erwähnen ist. In
diesem epochemachenden Werk hat Hauptmann sein theoretisches
System, dessen Kernpunkt die
Aufstellung des polaren
Gegensatzes zwischen
der Durkonsonanz und der Mollkonsonanz bildet, in vollendet philosophischer Form dargelegt, und seine übrigen
Schriften,
wie die
»Erläuterungen zu J. S.
BachsKunst der
Fuge«, »Über die Beantwortung des Fugenthemas« und andre
Abhandlungen in Fachzeitschriften, bieten nur Ergänzungen und Nutzanwendungen zu jenem Werk, das dem Verfasser von seiten
der
GöttingerUniversität das Doktordiplom eintrug. Nach seinem
Tod erschienen noch: »Die
Lehre
[* 15] von der
Harmonik« (hrsg. von
O.
Paul, Leipz. 1868) und »Opuscula«, eine
Anzahl gesammelter
Aufsätze (das. 1874). HauptmannsBriefeanL.Spohr u. a. wurden herausgegeben von
Hiller (Leipz. 1876),
Briefe von M. an
FranzHauser von
Schöne (das. 1871).