Georg, Architekt, geb. zu Graz, erhielt zuerst auf der dortigen
technischen Hochschule, später (1862 und 1863) auf der Akademie in München unter Ziebland, LudwigLange und
Gottfr. Neureuther, auf der Berliner Akademie (1863 und 1864) unter Strack und Böttcher sowie auf der Wiener Akademie (1864-66)
unter dem GotikerSchmidt seine Ausbildung. Sein Hauptwerk ist bis jetzt das infolge einer Konkurrenz, worin er den ersten
Preis erhielt, von ihm erbaute neue Rathaus in München (1867-72), ein höchst geschmackvoller, imponierender
Backsteinrohbau mit einem sehr originell angelegten Keller; minder bedeutende Werke sind: das dortige Kaulbach-Museum und der
Rathaussaal zu Landshut. 1874 wurde er Ehrenmitglied der Akademie in München.
GeorgJoseph, Baumeister, geb. zu Graz, besuchte die Akademien zu München
und Berlin und ging dann zu Friedr. Schmidt nach Wien.
[* 7] Bei der Konkurrenzausschreibung für die Errichtung eines Rathauses
in München 1866 wurde sein Projekt im got. Stil zur Ausführung angenommen (1880 vollendet, 1888–92 erweitert). Darauf wandte
sich Hauberrisser der deutschen Renaissance zu, in welchem Stile er die Rathäuser zu Kaufbeuren
[* 8] und Wiesbaden
[* 9] (1884–87)
wie eine Anzahl von Stadtgebäuden und Villen erbaute. Für seine zu Graz 1881–91 erbaute Herz-Jesukirche wählte er wieder
die Gotik und zwar die deutsche Frühgotik. Seit 1892 ist er mit dem Bau der St. Paulskirche in München beschäftigt. Hauberrisser wurde 1876 Professor,
ist Ehrenmitglied der Akademien zu München und Wien und hat seit 1866 seinen Wohnsitz in München.