Haube
(franz. Coiffe), eine leichte rundliche Kopfbedeckung, nach Maßgabe der Mode und des Standes von sehr verschiedener, gegen Ende des Mittelalters sehr barocker Form (vgl. Hennin [* 2] und für die spätere Zeit Fontange [* 3] sowie die Tafeln »Kostüme« [* 4] II, [* 1] Fig. 2, 3, 7, 9 u. 11; III, [* 1] Fig. 6, 8, 9 u. 11);
war besonders die
Tracht verheirateter
Frauen (während
Jungfrauen die
Haare
[* 5] frei herabfallend trugen), daher
unter die Haube
kommen, s. v. w. heiraten;
in der
Heraldik die
Bischofsmütze. - Außerdem heißt Haube:
bei
Vögeln ein haube
nartiger
Federbusch auf dem
Kopf;
der zweite Magen [* 6] (Netzmagen) der Wiederkäuer; [* 7]
der Teil eines Hammers oder Beils, worin der Stiel befestigt ist;
in der Baukunst [* 8] ein ausgeschweiftes Kuppeldach, auch die gewölbte Decke [* 9] über Back- und Schmelzöfen;
ebenso der obere, gewölbte Teil einer Glocke;
endlich in der Jägerei das Netz beim Frettieren (s. d.).