Hasenmatt,
Bergrücken im Schweizer Jura (s. d.).
343 Wörter, 2'391 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bergrücken im Schweizer Jura (s. d.).
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
(Kt. Solothurn, Amtei Lebern). 1447 m. Bergrücken, am innern Rand des Juragebirges; gehört zur Weissensteinkette, dessen w. Fortsetzung er bildet. Höchster Punkt des Kantons Solothurn. Am S.-Schenkel des etwas nach N. übergelegten Gewölbes der Hasenmatt ist das den obersten Kamm bildende Sequan noch gut erhalten, während der N.-Schenkel stark erodiert und abgetragen ist. Den Gipfel der Hasenmatt bildet ein rechteckiger kleiner Sennberg, der baumlos ist mit Ausnahme einiger in Nischen an den Felshängen der N.- und W.-Flanke sich festklammernden kräftigen Bergföhren. Unter dem nach N. gerichteten Steilabfall liegen die flacher geböschten Argovianmergel-Halden von Althüsli, von wo aus ein Fussweg leicht und bequem über die Felshänge zum Gipfel hinauf leitet. Dieser Weg geht am Mundloch einer unmittelbar unter dem höchsten Punkt gelegenen und noch wenig erforschten Höhle vorbei. Der Abstieg vom Gipfel über die S.-Flanke ist abzuraten, da hier nur schlechte Fusswege und zahlreiche Schuttrunsen vorhanden sind. Die Alpwiese zu oberst auf der Hasenmatt beherrscht die grossen, dichten und an sehr steilen Hängen stehenden Waldungen des Fuchsenwaldes, der Hohen Tannen, des Burgbühls und des Vorbergs (über Lommiswil). Etwa in der Mitte des Berggehänges sticht ein Felsband mit sehr steil stehenden Schichtplatten aus dem Wald heraus. Die Hasenmatt wird gewöhnlich von Selzach aus bestiegen, von wo ein guter Fahrweg in 2 Stunden bis zu der auf der w. Fortsetzung des hier stark abgetragenen Sequankammes stehenden Ruine Schauenberg führt, worauf man auf einem Fussweg über die von Sturzschutt übersäten und auf Argovianmergeln stehenden Wiesen von Althüsli (n. unter dem obersten Punkt) und dann durch die Felsen bequem auf den Gipfel gelangt. Fossilien im Argovian und in den Doggerkalken und -mergeln (Callovienstufe) der gegen N. im geöffneten Gewölbekern (Dogger) befindlichen Stalfluh. Gute Bergweiden bei Althüsli und bis gegen die Liaszirken des Gross Kessel und Klein Kessel hin. Wie die Gastwirtschaft Althüsli wird auch die weiter nach W. am N.-Hang der Stalfluh stehende Wirtschaft Stalberg häufig besucht; beide am Fussweg Court-Weissenstein. Von Althüsli kann man längs dem Malmkamm und den grasbewachsenen Malmhängen in einer Stunde das Hotel auf dem Weissenstein erreichen.