In der
Blase bleibt schwarzes
Pech zurück. Die beiden zuletzt genannten
Öle
[* 3] kommen als rohes Harzöl in den
Handel und werden vorzugsweise
von den Wagenfettfabrikanten benutzt. Durch
Kochen mit 1 Proz.
Kalkhydrat oder granuliertemZink oder durch
Verseifen mit
Natronlauge und nochmalige
Destillation gewinnt man aus dem rohen das rektifizierte Harzöl
(Kodöl). Behandelt man
dickes Harzöl in der
Wärme
[* 4] mit rauchender
Schwefelsäure,
[* 5] so erhält man ein dunkles, schwachriechendes
Öl, welches, mit fettem
Öl gemischt, als Maschinenschmieröl benutzt wird. Das Harzöl des
Handels ist gelb bis gelbrot, blau schillernd,
dickflüssig, vom spez. Gew. 0,955, riecht angenehm,
löst sich etwas in
Alkohol, reagiert schwach sauer, verharzt nicht an der
Luft, siedet über 200° und verbindet sich mit
Basen zu seifenartigen
Verbindungen, von welchen die butterartige, in
Wasser unlösliche, mit gelöschtem
Kalk¶
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dargestellte Harzölkalkseife als englisches Patentwagenfett Anwendung findet. Harzöl dient auch zur Darstellung von Buchdruckerschwärze
und zum Verfälschen fetter Öle, besonders des Baumöls, und wird häufig mit Mineralölen verfälscht.
Vgl. Herzog, Geheimnisse
der Patentfette (Dresd. 1861);
Harzgeist. Bei der Destillation von Leuchtgas aus Fichtenharz wird als Nebenprodukt, wie von Steinkohlen der
Teer, rohes Harzöl in der Menge von 20-25% erhalten. Durch die fraktionierte Destillation dieses Öls erhält man verschiedne
Produkte, so bei Temperaturen von 120-130° C. den Harzgeist, auch Pinolin genannt, der als Beleuchtungsmittel,
wie als Surrogat für Terpentinöl gebraucht werden kann, nachdem er vorher durch Schütteln mit Natronlauge entsäuert und
durch Dampf destilliert worden ist. Durch weitere Destillation des Rohöls bei einer Hitzesteigerung bis zu 280° wird ein
andres Produkt, ein bräunlich grünes dickeres Öl abgetrieben, welches fixes Öl oder Patentöl genannt
wird. Es wird mit Schmierseife gemischt und erscheint so im Handel als Patentwagenfett, englische Wagenschmiere wie auch
unter dem ganz unpassenden Namen Paraffinfett. - H. ist zollfrei; Patentwagenfett gem. Tarif im
Anh. Nr. 5 e.
Produkt der trocknen Destillation des Fichtenharzes. Zur Darstellung wird gewöhnliches
Harz, amerik. Kolophonium, in gußeisernen Blasen über freiem Feuer zuerst mäßig erhitzt, wobei neben unverdichtbaren Gasen
und Wasser zuerst eine dünne gelbe Flüssigkeit, Harzessenz (s. d.), übergeht;
bei gesteigerter Wärme destilliert dann ein dickes Öl mit bläulichem Schein, das dicke Harzöl, worauf ein dünnflüssiges,
ebenfalls blau fluorescierendes Öl, das dünne Harzöl, folgt, während als RückstandPech verbleibt. Von 100 Teilen
dunklem amerik. Harz erhält man 2-3 Essenz, 32-34 dickes Öl, 38-40 dünnes Öl und 12-14 Pech. Das dicke Öl wird in Verbindung
mit Kalk vorzugsweise als Wagenschmiere gebraucht, das dünne dient als Schmiermittel für Maschinen. Für
letztern Zweck wird das Öl raffiniert, ist dann hellgelb gefärbt und zeigt keine Fluorescenz mehr. -
Vgl. B. Hoffmann, Die
Fabrikation der Harzprodukte (Pancsova 1872).