Harnstrenge
(Dysurīa), s. v. w. Harnverhaltung.
Harnstrenge
99 Wörter, 726 Zeichen
Medicin — Specielle Pathologie — Krankheiten der Harn- und Geschlechtsorgane
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Harnstrenge
(Dysurīa), s. v. w. Harnverhaltung.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Harnstrenge
oder Harnzwang (Strangurie), ein heftiger und schmerzhafter Drang zum Urinieren, bei dem jedoch trotz aller
Anstrengung unter schneidenden und brennenden Empfindungen jedesmal nur einige Tropfen Harn entleert werden. Die Harnstrenge
ist meist
ein Symptom des Blasenkatarrhs und erfordert die gegen diesen angezeigte Behandlung (s.
unter Harnblase). Eine leichtere Form der Harnstrenge
kommt bei Männern als sog. kalte
Pisse zuweilen nach dem Genusse von schlechtem Bier und jungem Wein vor und wird gewöhnlich durch reichliches Trinken von
kohlensaurem Wasser oder schleimigen Getränken schnell beseitigt. - Harnstrenge
der Pferde,
[* 2] gleichbedeutend mit
Harnverhaltung, s. Kolik der Pferde.
(Dysurie, Ischurie, Harnstrenge, Anurie), das vollständige Aufhören der Ausleerung des Harns, tritt ein, wenn in den Nieren kein Harn mehr abgeschieden wird, wie bei verschiedenen Formen der Nierenentzündung etc., oder wenn der in der Harnblase angesammelte Harn aus irgend einem mechanischen Grund nicht durch die Harnröhre abfließen kann. Die Entleerung der Harnblase kann verhindert werden durch Entzündungen und Lähmungen derselben, durch Blasensteine, welche die Harnröhre verlegen, durch Vergrößerung der Vorsteherdrüse (besonders häufig bei alten Männern), durch narbige Verengerung der Harnröhre etc. Die Harnverhaltung ist in der Mehrzahl der Fälle ein gefahrdrohender Zustand und kann schon nach sehr kurzer Dauer zum Tod führen. Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen und kann nur von einem Arzt geleitet werden.