Titel
Harnack
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1) Theodosius, luther. Theolog, geb. zu St. Petersburg, [* 2] studierte in Dorpat [* 3] Theologie, wurde daselbst 1843 Privatdozent der praktischen Theologie, 1845 außerordentlicher, 1848 ordentlicher Professor dieses Faches, folgte 1853 einem Ruf nach Erlangen, [* 4] kehrte 1866 nach Dorpat zurück und trat 1873 in den Ruhestand. Unter seinen zahlreichen Schriften sind zu erwähnen: »Die Idee der Predigt, entwickelt aus dem Wesen des protestantischen Kultus« (Dorpat 1844);
»Der christliche Gemeindegottesdienst im apostolischen und altkatholischen Zeitalter« (Erlang. 1854);
»Die lutherische Kirche Livlands und die herrnhutische Brüdergemeinde« (das. 1860);
»Luthers Theologie mit besonderer Beziehung auf seine Versöhnungs- und Erlösungslehre« (das. 1862-86, 2 Tle.);
»Die Kirche, ihr Amt, ihr Regiment« (Nürnb. 1862);
»Praktische Theologie« (Erlang. 1877-78, 2 Bde.);
»Katechetik und Erklärung des kleinen Katechismus Luthers« (das. 1882, 2 Bde.).
2) Adolf, Theolog, Sohn des vorigen, geb. zu Dorpat, studierte daselbst 1869-72, habilitierte sich 1874 in Leipzig [* 5] für Kirchengeschichte, wurde hier 1876 außerordentlicher Professor, 1879 ordentlicher Professor in Gießen [* 6] und wirkt seit 1886 an der Universität Marburg. [* 7] Er schrieb: »Zur Quellenkritik der Geschichte des Gnostizismus« (Leipz. 1873);
»Die Zeit des Ignatius und die Chronologie der antiochenischen Bischöfe« (das. 1878);
»Das Mönchtum, seine Ideale und Geschichte« (2. Aufl., Gießen 1882);
»Lehrbuch der Dogmengeschichte« (Freiburg [* 8] 1886 ff., ¶
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2 Bde.). Mit v. Gebhardt und Zahn gab er die »Patrum apostolicorum opera« (Leipz. 1876-78, 3 Tle.),
mit Gebhardt ferner die »Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Litteratur« (das. 1882 bis 1884, Bd. 1 u. 2) heraus.