Hardy
(spr. ardih),
Alexandre, franz. Dramendichter, geb. um 1570 zu
Paris,
[* 2] gest. 1631 oder 1632, war seit 1593 Theaterdichter
einer Provinzialtruppe, die seit 1600 unter Balleran
Lecomte in
Paris (im Hôtel de
Bourgogne) spielte und
für die er bis zu seinem
Tode gegen 600
Stücke lieferte. Eine Auswahl
Tragödien,
Tragikomödien, Pastoralen veröffentlichte
Hardy
u. d. T.
«Théâtre de Hardy»
(6 Bde., Par.
1624–28; neu hg. von
Stengel,
[* 3] 5 Bde., Marb. 1883).
Es sind naturalistische, von dem Klassicismus der Renaissance stofflich und auch in der Form einigermaßen
berührte
Dichtungen von grober Wirkung und ohne künstlerische Durchbildung, die das Verdienst beanspruchen können, dem
klassischen franz.
Drama, das bisher Schultragödie und Buchdrama gewesen war, durch
Anpassung an die Forderungen und Bedürfnisse
einer für die Öffentlichkeit bestimmten
Bühne von Berufsschauspielern den Weg geebnet zu haben. –
Vgl. Ebert, Entwicklungsgeschichte der franz. Tragödie (Gotha [* 4] 1856);
Rigal,
A. Hardy
et le
théâtre français
à la fin du XVIe
et au commencement du XVIIe siècle (Par. 1889).