Hardwar
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engl. Hurdwar, d. h. Thor des Wischnu (Hari) oder Thor des Schiwa (Hara), auch Gangadwara (Gangesthor) genannt, Stadt im Distrikt Saharanpur der gleichnamigen Division der brit.-ind. Nordwestprovinzen, liegt unter 29° 57' nördl. Br. und 78° 13' östl. L. am südl. Fuße der Siwalik-Höhen und am rechten Ufer des Ganges, der hier aus dem Gebirge heraustritt. Die Stadt zählt (1881) 3614 E., ist berühmt als Wallfahrts- und Meßort. Jährlich kommen daselbst über 2 Mill. Pilger aus allen Teilen Indiens (gleichzeitig oft über 300000) an, um das heilige Bad [* 3] an der Flußtreppe Hari-ka-Tscharan zu nehmen, wobei man ¶
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namentlich an geweihten, durch Astrologen bestimmten Tagen das Wasser zu erreichen sucht. In H. selbst finden nur die Reichen Unterkunft, die übrigen Pilger nächtigen in Zelten oder im Freien. Jährlich beim Beginn des Hindu-Sonnenjahres (März oder April) findet eine große Mela oder Messe, alle 11 Jahre eine besonders feierliche, Kumbh-(ka-)Mela genannte Messe, statt, die ein buntes Gewirr von Nationen und Trachten darbietet. Pferde [* 5] aus Kabul, Persien [* 6] und Arabien bilden den Hauptgegenstand des Handels.