Titel
Hankel
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1) Wilhelm Gottlieb, Physiker, geb. zu Ermsleben, studierte in Halle [* 2] Naturwissenschaft, ward 1835 Assistent am physikalischen Kabinett der Universität und 1836 Lehrer der Naturwissenschaft an der Realschule der Franckeschen Stiftungen. 1840 habilitierte er sich als Privatdozent für Physik und Chemie, ward 1847 außerordentlicher Professor und 1849 Professor der Physik in Leipzig. [* 3] Er erforschte das Verhalten der thermoelektrischen Kristalle [* 4] und der thermoelektrischen Ströme zwischen Metallen und Mineralien, [* 5] die magnetischen Wirkungen des Entladungsstroms und die Spannungen der Metalle unter sich und gegen Wasser. Er beschrieb neue Methoden und Instrumente zur Messung der atmosphärischen Elektrizität [* 6] und gab auch eine neue Theorie der Elektrizität. Er schrieb: »Elektrische [* 7] Untersuchungen« (Leipz. 1856-83, 17 Abhandlungen). Auch besorgte er die deutsche Ausgabe von Aragos Werken (Leipz. 1854-60, 16 Bde.).
2) Hermann, Sohn des vorigen, geb. zu Halle, studierte unter Riemann, Möbius und Scheibner Mathematik und habilitierte sich 1863 zu Leipzig. 1867 zum außerordentlichen Professor ernannt, folgte er in demselben Jahr einem Ruf als ordentlicher Professor nach Erlangen [* 8] und 1869 einem ebensolchen nach Tübingen, [* 9] wo er starb. Von seinen zahlreichen verdienstvollen Schriften heben wir als besonders wertvoll hervor: »Zur allgemeinen Theorie der Bewegung der Flüssigkeiten« (Preisschrift, 1861);
»Vorlesungen über die komplexen Zahlen und ihre Funktionen« (Leipz. 1867, unvollendet);
»Zur Geschichte der Mathematik im Altertum und Mittelalter« (das. 1874),
»Vorlesungen über die Elemente der projektivischen Geometrie« (das. 1875),
letztere beiden aus seinem Nachlaß.
Vgl. seine Biographie von W. v. Zahn in den »Mathematischen Annalen«, Bd. 7.