Handzeichn
ungen,
alle
Zeichnungen, die mit
Bleistift,
[* 2]
Kreide
[* 3] oder
Rotstift oder mit der
Feder ausgeführt sind. Sie sind
entweder ausgeführte Kunstwerke oder bloß
Skizzen und vorläufige
Entwürfe. Die Handzeichn
ungen großer
Meister sind sehr geschätzt und
gesucht, weil sie die ursprüngliche
Intention des Künstlers
frei von allen Beeinflussungen durch die Schwierigkeiten einer
andern
Technik zur
Anschauung bringen und zugleich über das Entstehen eines Kunstwerkes Aufschluß geben.
Daher knüpft die
Kritik bei den
Schöpfungen eines
Raffael,
Michelangelo,
Dürer und andrer großer
Meister
jetzt vorzugsweise
an ihre ersten
Entwürfe an. Berühmt ist
Claude
Lorrains
»Liber veritatis«, welches alle
Bilder, zu welchen er sich als
Urheber
bekannte, in
Sepiazeichnung enthält. Bedeutende
Schätze von Handzeichn
ungen berühmter
Künstler besitzen das
Louvre zu
Paris,
[* 4] die Sammlung
in
Oxford
[* 5]
(Raffael) und diejenige in
Lille
[* 6]
(Italiener); am reichhaltigsten ist die Sammlung der
Uffizien in
Florenz;
[* 7] auch die
Museen
zu
Wien,
[* 8] besonders die unter dem
Namen
»Albertina« bekannte Sammlung des
Erzherzogs
Albrecht, zu
Berlin,
[* 9]
Dresden
[* 10] etc. enthalten vieles Treffliche, namentlich von
Dürer und andern deutschen
Meistern und von Niederländern. Neuerlich sind
zahlreiche Handzeichn
ungen auf photographischem Weg, am besten durch A.
Braun in
Dornach, meist in den Farbentönen der
Originale, vervielfältigt
worden.