Handelsmuseen
haben den
Zweck, das Wissenswerte aus dem Gebiet des
Handels durch geordnete Gruppierung
übersichtlich dem
Auge
[* 2] darzustellen. Ein solches
Museum ist die im
Germanischen Nationalmuseum zu
Nürnberg
[* 3] dem
Handel gewidmete
Abteilung, deren
Zweck es ist, die Geschichte des
Handels so übersichtlich zur
Darstellung zu bringen, daß sich die geschichtliche
Entwickelung und Fortbildung desselben genau verfolgen läßt. Einen andern
Zweck haben die neuerdings
vielfach geforderten Handelsmuseen
, wie ein solches bereits in
Belgien
[* 4] ins
Leben gerufen worden ist, und welche zur steten Anregung und
als Wegweiser für unsre
Industrie dienen sollen. In diesen Anstalten sollen alle
Arten von
Rohstoffen und Industrieerzeugnissen
angehäuft und übersichtlich, systematisch und in
Gruppen geordnet werden, welche Gegenstand des
Handels
mit fremden
Ländern bilden.
Der Besucher würde sich hier rasch orientieren über alles, was vom Ausland mit Nutzen zu beziehen ist und was dort verlangt wird. Das Museum müßte darum nicht allein Aufschluß geben über Bedürfnisse und Geschmack andrer Länder, über die zweckmäßigsten dort gewünschten Farben, Formen, Muster, über Größen, Art der Verpackung, der äußern Ausstattung, sondern es müßte auch Angaben liefern über andre Handelsverhältnisse und Tauschbedingungen, Zollwesen, Kommunikationsmittel, Frachtsätze, kurz über die gesamten Eigentümlichkeiten und Bedürfnisse des fremden Marktes.