(spr. hamm
,
West-Ham), vorstädtischer
Bezirk von
London,
[* 3] in der englischen
Grafschaft
Essex, jenseit des
Lea, der sich
von
Stratford le Bow bis gegenüber
Woolwich erstreckt und (1881) 128,953 Einwohner hat. Es gehören zu ihm die Stadtteile
Stratford le Bow (s. d.),
West- und
Ost-Ham, Plaistow, Canningtown, Silvertown und
Nord-Woolwich. Den südlichen
Teil durchziehen in einer
Länge von 4400 m die
Viktoria- und
Albert-Docks. Neben Gemüsegärten sind
Fabriken zahlreich; die
Industrie liefert namentlich
Chemikalien,
Seife,
Öl,
Lichte und Zündhölzer, künstlichen
Dünger, Gummiwaren,
Zement,
Teer,
Maschinen,
Dampfkessel
[* 4] und auch eiserne
Schiffe.
[* 5] Der früher lebhafte
Schiffbau hat sich indes meist nach den Häfen
des
Nordens gezogen. S.
»Karte der Umgebung von
London«.
(spr. amm), Stadt im franz.
Departement
Somme,
Arrondissement
Péronne, an der
Somme und der Nordbahn, inmitten ausgedehnter
Sümpfe gelegen, hat eine Abteikirche aus dem 12. Jahrh., mit
Krypte und alten Grabmälern, ein altes, aus mehreren starken, 30 m
hohen, durch
Mauern verbundenen
Türmen bestehendes
Kastell und (1881) 3043 Einw., welche Torfgewinnung,
[* 6] Zucker- und Ölfabrikation betreiben. Das
Kastell diente als Staatsgefängnis, in welchem unter andern von 1830 bis 1836 die
letzten
Minister
Karls X., der
Fürst
Polignac,
Peyronnet,
Chantelauze und
Guernon de Ranville, später (1840-1846)
Ludwig
Napoleon
nach dem Boulogner
Attentat und nach dem mehrere
Generale und
Deputierte gefangen saßen. Im deutsch-französischen
Krieg ward Ham
von den
Deutschen besetzt, dann 10. Dez. von der 1.
Division der Faidherbeschen
Armee wieder genommen, beim
Herannahen
Manteuffels von den
Franzosen geräumt und von den
Deutschen wieder besetzt.
Vgl. Gomard, Ham
, son
château et ses prisonniers (St.-Quentin 1864).