Halstuch
kam als Teil der männlichen Kleidung zur Zeit Ludwigs XIV. auf, als der herrschende breite Reiterkragen durch die Allongeperücke verdrängt wurde. Es wurde aus feinem, weißem (bei den untern Ständen auch farbigem oder schwarzem) Stoff gefertigt und unter dem Kinn gebunden, so daß die in Falten gelegten und mit Spitzen besetzten Zipfel auf die Brust herabfielen. Im 18. Jahrh. war es lange Zeit durch das Jabot, die Busenkrause, verdrängt, bis es in den 80er Jahren wieder auftrat. Es bestand damals aus feiner weißer Leinwand und umschloß den umgeschlagenen Hemdkragen.
Zur Zeit der französischen
Revolution wuchsen die Halstücher bis übers
Kinn hinauf und wurden bis zu
dreien übereinander getragen, bis sie sich mit dem nun aufrecht stehenden Hemdkragen
(Vatermörder) allmählich wieder verkleinerten
und senkten.
Jabots waren noch bis in die 20er Jahre im
Gebrauch; dann kam das schwarze Halstuch
auf, seit 1830 auch in Form gesteifter
Halsbinden. Seit Beginn der 50er Jahre besteht das Halstuch
meist nur noch aus einem
Band
[* 2] oder wird durch die
sogen.
Krawatten oder Schlipse, die durch einen
Mechanismus befestigt werden, vertreten. S. Tafel
»Kostüme
[* 3] III«,
[* 4] Fig. 7, 10, 12 u. 13.