(Collum), der Teil des
Körpers zwischen
Kopf und
Brust, im weitern
Sinn eine dünne
Stelle zwischen zwei Anschwellungen
(Hals eines
Knochens etc.; s. den folg. Art.). Ein
eigentlicher Hals ist bei vielen
Tieren gar nicht oder kaum vorhanden, bei andern oft zu großer
Länge ausgedehnt
(Schwan,
Giraffe etc.). Bei den
Wirbeltieren ist Hals das Verbindungsstück des
Kopfes mit dem Teil des
Rumpfes, welcher die Vordergliedmaßen
trägt, fehlt also dort, wo diese am
Kopf selbst sitzen
(Fische
[* 2] mit Ausnahme der
Haifische).
engerer Oberteil an
Gefäßen, auch jeder dünnere Teil von
Werkzeugen,
Maschinen und Geräten, z. B. das Ende
einer
Welle, woran der
Zapfen
[* 9] befestigt ist; auch der schwach gearbeitete Teil eines Pfostens an Schleusenthoren
etc., welcher sich in einem rund gebogenen eisernen, den Pfosten oder
Zapfen umschließenden
Band
[* 10]
(Halsband) dreht, dann ein
schmaler, enger, namentlich steigender Eingang, z. B.
Kellerhals; bei
Saiten- und lautenartigen
Instrumenten die schmale, massive
Verlängerung
[* 11] des Schallkörpers, über welche die
Saiten nach dem
»Kopf« mit dem Wirbelkasten laufen. Auf
der den
Saiten zugekehrten, abgeplatteten Seite ist das
Griffbrett aufgeleimt. Hals heißt ferner der obere Teil eines Säulenschafts
(s.
Säule); auch die Vereinigungsstelle eines
Gelenks oder
Scharniers.
1)
Frans, holländ.
Maler, geb. 1584 zu
Antwerpen,
[* 12] kam frühzeitig (vor 1602) nach
Haarlem,
[* 13] von wo seineFamilie
stammte, und wurde hier
Schüler Karel van Manders.
Sein erstes datiertes Gemälde ist ein
Porträt des Scriverius von 1613
(Paris,
[* 14] Privatbesitz), das nächste das Festmahl der
Offiziere des
Haarlemer Schützenkorps zum heil.
Georg von 1616, im
Museum zu
Haarlem,
ein bereits sehr lebensvolles
Bild, doch noch etwas altertümlich und ohne die geistreiche
Frische der
spätern Werke des
Meisters.
Die gleichzeitig entstandenen Genrestücke: das lustige
Trio
(Original in
Nordamerika,
[* 15] veränderte Wiederholung im
Berliner
[* 16]
Museum)
und der Heringshändler
(London,
[* 17]
LordNorthbrook) zeigen bereits jene
Fülle ausgelassenen
Humors und jene breite und kühne malerische
Behandlung, die seitdem für alle
Schöpfungen des
Meisters charakteristisch blieben. An die
Stelle eines
braunen setzte Hals einen kühlen grauen Gesamtton, der ebenfalls ein Merkmal aller seiner Werke ist.
Halsband - Halsbandges
* 18 Seite 8.31.
Von humoristischen Genrestücken mit lebensgroßen Halbfiguren, in welchen Hals seine ungebundene Genialität am freiesten
entfaltet hat, sind noch zu nennen: die Tischgesellschaft
(Paris), der
JunkerRamp und seine Liebste (1623,
Paris), die Rommelpotspieler. Eine zweite
Gruppe bildet eine
Reihe von Charakterfiguren, teils
Köpfe, teils Brustbilder, teils
Halbfiguren: spielende und singende
Knaben, Fischerbuben und -Mädchen, lustige Zecher, lachende Dirnen. Das berühmteste
Stück dieser
Gattung ist die
Hille Bobbe von
Haarlem (um 1650,
BerlinerMuseum). Im J. 1627 malte Hals die beiden
¶
mehr
großen Gruppenbilder des Festmahls der Offiziere der Georgsschützen und der Adriansschützen (Doelenstücke, Museum zu Haarlem),
denen 1633 eine Vereinigung der Offiziere der Adriansschützen (Museum zu Haarlem), 1637 ein Doelenstück mit 16 Figuren (Rathaus
zu Amsterdam),
[* 19] 1639 die Offiziere und Unteroffiziere der Georgsschützen, 1641 die Vorsteher des Elisabethhospitals und 1664 die
Vorsteher und Vorsteherinnen des Altmännerhauses (sämtlich im Museum zu Haarlem) folgten.
Die Zahl seiner Bildnisse ist sehr groß. Die vortrefflichsten besitzt das Reichsmuseum in Amsterdam (F. und seine zweite
Frau, ElisabethReyniers), das Louvre zu Paris (die Bilder der Familie van Berensteyn), das BerlinerMuseum (Bildnis eines Kindes mit
seiner Wärterin und sieben andre), die Gemäldegalerie in Kassel
[* 20] und die Eremitage in St. Petersburg.
[* 21] Obwohl sich die Zahl der
bis jetzt aufgefundenen Werke von Hals auf etwa 160 beläuft, ist er sein lebenlang, zum größten Teil infolge leichtsinnigen
Treibens, in Geldverlegenheiten gewesen.
In den letzten Jahren seines Lebens war er auf Unterstützungen vom Magistrat angewiesen, der ihm schließlich
(1664) eine Jahrespension aussetzte. Hals starb im September 1666. Er war der erste Großmeister der holländischen Schule und
hat durch Ausbildung zahlreicher Schüler einen nachhaltigen Einfluß auf den Entwickelungsgang der holländischen Malerei geübt.
Seine Arbeiten stehen gegenwärtig in großem Ansehen und werden mit den höchsten Preisen bezahlt.