Halley
(spr. hälli), Edmund, engl. Mathematiker u. Astronom, geb. zu Haggerston bei London, [* 2] studierte in Oxford [* 3] Mathematik und Astronomie [* 4] und veröffentlichte schon 1677 eine Methode, die Aphelien und Exzentrizitäten der Planeten [* 5] zu bestimmen (»Methodus directa geometrica investigandi excentricitates planetarum«),
Italien

* 8
Italien.ging 1677 nach St. Helena und bestimmte dort die Sterne des südlichen Himmels (»Catalogus stellarum australium«, Lond. 1679). In Aufträgen der königlichen Societät, deren Sekretär [* 6] er später wurde, begab er sich nach Danzig, [* 7] zunächst um den zwischen Hooke und Hevelius entstandenen wissenschaftlichen Streit zu schlichten, 1680-81 nach Frankreich und Italien, [* 8] um einen gegenseitigen Verkehr zwischen den Sternwarten [* 9] von Greenwich und Paris [* 10] anzubahnen. Zwischen Calais [* 11] und Paris beobachtete er den nach ihm benannten berühmten Kometen. [* 12] 1677 und später wiederholt machte er auf die Wichtigkeit der Venusdurchgänge für die Bestimmung der Sonnenparallaxe aufmerksam. 1698-1700 machte er zwei Reisen nach Amerika, [* 13] um die Richtung der Magnetnadel an verschiedenen Punkten der Erdoberfläche zu bestimmen, und gab 1701 die erste größere Karte der magnetischen Deklination heraus. 1703 zum Professor der Geometrie an der Universität zu Oxford ernannt, bearbeitete er die Theorie des Mondes, um sie bis zur Anwendung auf Längenbestimmungen zur See zu vervollkommnen. 1705 berechnete er nach neuen Methoden die Bahnelemente der Kometen von 1531, 1607 und 1682 und sprach die Vermutung aus, daß diese Erscheinungen sämtlich Wiederkünfte eines und desselben Kometen seien, der gegen Anfang 1759 zurückkehren werde.
Diese Voraussage bestätigte sich, und der
Komet wird seitdem als Halley
scher bezeichnet. Nach
Flamsteeds
Tod 1719 zum königlichen
Astronomen in
Greenwich ernannt, gab er seine
Stelle als
Sekretär der königlichen
Societät auf und starb Die
vorzüglichste
Frucht seiner gelehrten
Arbeiten sind seine
»Tabulae astronomicae« (Lond. 1749 und, von
Lalande hrsg., Par. 1759),
die Verbesserung der
Taucherglocke und die
Erfindung des Spiegeloktanten, eines zu astronomischen
Beobachtungen auf dem
Meer
sehr brauchbaren
Instruments. Seine
Ausgabe des
Ptolemäischen Sternverzeichnisses in den »Geographiae veteris scriptores
graeci minores« ist die korrekteste, eleganteste und bequemste von allen.