bildete bis 1798 mit den nächsten Umgebungen, nämlich
mit den verfallenen
Burgen
[* 3] (am
Felsen oberhalb desDorfs), Krottenstein und
Lichtenstein und der Nachbarschaft
Patänia, eine unabhängige Freiherrschaft, welche zuletzt dem
HauseSalis zugehörte und seit 1568 unter dem
SchutzGraubündens
stand. 1761 errichtete der
Besitzer U. v.
Salis im
Schloß ein Philanthropien (später nach Marschlins verlegt).
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter Landquart, Kreis Fünf Dörfer). 564 m. Gem. und Pfarrdorf, am O.-Fuss
des Calanda, am linken Ufer des Rhein und 4 km n. Chur. Am rechten Ufer des Rhein die Station Haldenstein der Rätischen Bahn
(Chur-Landquart-Davos). Postablage, Telegraph, Telephon. 74 Häuser, 464 reform. Ew. deutscher Zunge. Wiesen- und Obstbau. Viehzucht.
Fruchtbare Gegend und schöne Lage. Das Dorf verschiedene Male durch Feuer zerstört, so u. a. im 18. Jahrhundert
und 1825. Das neue SchlossHaldenstein, heute Eigentum eines der Zweige des Geschlechtes von Salis, ist im 16. Jahrhundert
von J. J. Castion, dem französischen Gesandten bei der Republik der 3 Bünde, erbaut worden.
Ueber dem Dorf die alten Burgruinen Haldenstein, Grottenstein und Lichtenstein. Haldenstein bildete bis
zur französischen Revolution eine selbständige Herrschaft, der das Recht zustand, Münzen zu schlagen, wovon sie reichlichen
Gebrauch machte. In der alten Burg befand sich 1761-71 das von Martin Planta und H. Nesemann gegründete Rätische Seminar,
das von zahlreichen jungen Leuten aus der Schweiz und dem Ausland besucht und später nach Marschlins verlegt
wurde. Vergl. Bott. Die ehemal.HerrschaftHaldenstein.Chur 1864. - Keller, A. Das rät. Seminar in Haldenstein-Marschlins
(im 10. Jahresbericht über das Töchterinstitut und Lehrerinnenseminar inAarau). - Trachsel, C. F. Die Münzen und MedaillenGraubündens. 3 Lief. Berlin 1866-69. - Geigy, A. HaldensteinundSchauenstein-Reichenauund ihre Münzprägungen
(im Bull. de la Soc. suisse de numismat. 1889).