Johann, überaus produktiver Bildhauer, geb. zu Donnersdorf in Unterfranken,
bildete sich auf der Münchener Akademie, wo er die romantische Richtung der Schwanthalerschen Schule
nach der realistischen Seite weiter zu bilden suchte. Schon 1845 wurde er Professor an der dortigen polytechnischen Schule.
Seine ersten, meistens sehr gelungenen Arbeiten waren dekorativer Art, z. B.: die Löwen
am Eingang der Alten Pinakothek (1835), Roma und Minerva im Hofgarten (1840) und die zwölf Kolossalfiguren
für die Vorhalle des kaiserlichen Museums in Petersburg. 1847 schuf er die vier Löwen der Quadriga auf dem Siegesthor und 1850 den
besonders meisterhaften gekreuzigten Heiland aus Bronze in der Mitte des alten, südlichen Friedhofs, dem später ein ähnlicher
aus Marmor auf dem nördlichen Friedhof folgte; in den nächsten Jahren die Modelle zu 18 Figuren der
Hauptprovinzen Deutschlands in der Befreiungshalle bei Kelheim, die prächtige Bronzestatue des KönigsMax II. im Kostüm
des Hubertusritterordens in Lindau nebst dem kolossalen, 6 m hohen
¶
mehr
Löwen am dortigen Hafendamm (eingeweiht 1856), 1858 das Denkmal des Dichters Aug. v. Platen
in Ansbach, sodann die wenig gelungenen Statuen Fraunhofers und Deroys in der Maximiliansstraße sowie des Erzherzog-Palatins
Joseph in Pest. Sehr gelungen ist dagegen die Reiterstatue des Königs Wilhelm von Württemberg in Kannstatt, noch mehr die
Gruppe der dem Bad entsteigenden Nymphen für New York (1867), die dortige Emancipationsgruppe, die Bacchantin
auf dem Tiger und die 1875 vollendete kolossale Passionsgruppe in Oberammergau. Sehr gerühmt wird auch ein lebensgroßer
gekreuzigter Heiland auf dem dritten Friedhof in Bamberg (Zinkguß) und sein neuestes Werk (1879):
die Marmorgruppe eines Engels, der ein Kind zum Himmel emporträgt, auf dem neuen Friedhof in München.
Dazu noch eine fast zahllose Menge von Büsten und kleinern Arbeiten. Er ist Ritter des Württembergischen Kronenordens.