Hainburg
,
Stadt in der niederösterreich. Bezirkshauptmannschaft
Bruck
a. d.
Leitha, an der
Donau,
Endpunkt einer (1886 noch unvollendeten) Flügelbahn von
Bruck, nahe der ungarischen
Grenze, mit dem am andern Donauufer gelegenen
Schloß
Theben die
Porta hungarica bildend, hat alte
Mauern und
Türme, ein
Rathaus mit einem römischen
Altar,
[* 2] ein
Schloß und eine
auf dem
Hain- oder Schloßberg stehende Burgruine, mit der
Garnison (1880) 4857 Einw., eine große ärarische
Tabaksfabrik (1764
Arbeiter), eine Nadelfabrik und ein Bezirksgericht. - An der
Stelle der heutigen Stadt Hainburg
standen im
Altertum
mächtige
Vorwerke, welche einen
Bestandteil der uralten Keltenstadt
Carnuntum (s. d.) bildeten.
Aus dem römischen
Altertum stammt eine
Wasserleitung,
[* 3] die jetzt noch im
Gang
[* 4] ist. Die genannte Burgruine
wird für die im
Nibelungenlied genannte Heimburc, die Grenzfeste des Hunnenlandes, gehalten. Sie wurde 1042 von
Kaiser
Heinrich
III. den
Ungarn
[* 5] entrissen und hier eine deutsche
Kolonie angesiedelt. Seitdem war die
Burg
Residenz von
Angehörigen des österreichischen
Regentenhauses. 1260 erfochten bei Hainburg
die
Österreicher über die
Ungarn einen
Sieg; 1477 wurde die Stadt
von den letztern belagert und 1482 von
Matthias
Corvinus erobert. Am wurde sie von den
Türken zerstört, wobei fast
alle Bewohner ermordet wurden. 1827 brannte sie fast ganz ab, ist aber seitdem schöner wieder aufgebaut worden. 2 km westlich
von an der
Donau liegt
Deutsch-Altenburg (s. d.).