Hainan
(chines. Tschung-tscheu-fu), zur chines.
Provinz
Kuangtung gehörige
Insel, südöstlich vor dem
Golf von
Tongking
[* 2] und durch die 28 km breite
Straße von Hainan
von der Festlandshalbinsel Leitscheu getrennt; erstreckt sich in der
Richtung von
SW. nach
NO. 230 km weit, mit einem
Areal von 36,195 qkm (657 QM.) und 2½ Mill. Einw., darunter
1½ Mill.
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eingewanderte Chinesen und nur ein Dutzend Europäer (4 Deutsche).
[* 4] Die Eingebornen, die Li, bewohnen noch ziemlich unabhängig
das Innere. Dort erhebt sich der Gebirgsstock Wutschischan mit fünf Gipfeln von bedeutender Höhe (nicht unter 1800 m), von
dem viele Flüsse
[* 5] abfließen. Hainan
ist reich an heißen Quellen, hat Gold- und Kupferlager und eine sehr reiche
Flora (darunter der Teakbaum, wohlriechende und Harz liefernde Holzarten) und Fauna. In den Handel kommen: Zucker,
[* 6] Erdnußöl, Schweine,
[* 7] Rinder,
[* 8] dann Häute, Leder, Talg, Spanisches Rohr, gesalzene Fische,
[* 9] Kokos- und Betelnüsse, wohlriechende Hölzer, Rohseide.
Eingeführt werden: Opium, Baumwollenstoffe, Petroleum, Gewürze, Feuersteine. Die Chinesen erheben nur von dem äußern Ring Abgaben. Hauptstadt der Insel und Residenz des chinesischen Gouverneurs ist Kiangtschau, mit 40,000 Einw.; etwa 7 km davon am Meer der Hafen Hoihau mit 15,000 Einw., der nominell schon 1858, faktisch erst seit dem europäischen Handel geöffnet ist; 1884 verkehrten hier 442 Dampfer von 189,614 Ton., davon 54 deutsche von 23,158 T.
Vgl. Scott, Land und Leute auf Hainan
(deutsch, Ilfeld 1885).