Hahnenkampf
oder
Hahnengefecht, Bezeichnung für eine Belustigung, die in alte
Zeiten hinaufreicht; das Schauspiel eines
solchen wurde auf
Anordnung des
Themistokles im
Theater
[* 2] zu
Athen
[* 3] jährlich an einem bestimmten
Tage unter großer
Teilnahme von
Vornehm und Gering zur
Erinnerung daran gegeben, daß die
Athener aus dem Anblick eines Kampfes zwischen
zwei Hähnen die gute Vorbedeutung für ihren
Widerstand gegen die
Perser gewonnen hatten. Auch in andern
Städten
Griechenlands,
Kleinasiens und
Siciliens waren Hahnenkampf
üblich, wozu man die Hähne gern aus
Alexandria, von Delos, Rhodos und aus
Tanagra bezog.
Sie wurden mit Reizmitteln zum Kampfe angefeuert und dazu mit eisernen
Sporen ausgestattet. Besonders beliebt war der Hahnenkampf
in
Rom,
[* 4] gemeiniglich mit hohen Wetten verbunden. Die christl.
Lehrer eiferten gegen dies Vergnügen, weil es ihnen grausam erschien.
Aus heidn. und altchristl. Zeit haben sich viele Abbildungen des Hahnenkampf
erhalten: auf einer Sarkophagplatte
aus den
Katakomben der heil.
Agnes erscheint ein solcher unter den
Auspizien zweier
Genien, auf einer Goldschale werden die kämpfenden
Hähne von zwei
Genien aufeinander losgelassen;
andere Darstellungen erscheinen auf Sarkophagen zu Tortona, im Museum des Lateran zu Rom, im Louvre u. s. w.;
häufig auf Gemmen,
[* 5] so auf einem Sarder, ehemals zu
Florenz
[* 6] im Museo
Buonarrotti
u. s. w. Auch im Mittelalter und
bis in die neue Zeit ist der Hahnenkampf
weit verbreitet, besonders
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