Haggada
(hebr.; aram. Agada; »Erzählung, Belehrung«),
bis zum
Abschluß des
Talmuds die allgemeine
Bezeichnung für die Bearbeitung der
Bibel
[* 2] nach erbaulichen, ethischen und geschichtlichen
Motiven, im
Gegensatz zur
Halacha
(s. d.), der Regelung der gesetzlichen
Praxis. Der
Kreis
[* 3] der Haggada
wurde später erweitert, da sie neben
Exegese,
Ethik und Geschichte
noch
Dogmatik,
Kultus,
Kabbala,
Naturwissenschaften und
Geographie in ihren Studienplan aufnahm, um die
Angriffe
auf das
Judentum nachhaltiger bekämpfen zu können. Zur
Darstellung der haggadischen Wissensfächer wurde teils die einfache
natürliche, teils die allegorisch-symbolische Redeweise, teils die hyperbolische Ausschmückung benutzt. Das haggadische
Material des
Talmuds ward, den biblischen
Büchern angeschlossen, später (bis zum 9. Jahrh.
n. Chr., zum
Teil aber auch erst im 13. Jahrh.) zusammengestellt in den Midraschim (s.
Midrasch).