Hafner
s. v. w. Töpfer ^[= 1) Johann Gottlob, Organist, geb. 4. Dez. 1791 zu Niederroßla in Thüringen, besuchte das Gymnasium ...] (s. Hafen).
Hafner
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Hafner
s. v. w. Töpfer ^[= 1) Johann Gottlob, Organist, geb. 4. Dez. 1791 zu Niederroßla in Thüringen, besuchte das Gymnasium ...] (s. Hafen).
Hafner,
Philipp, der erste, welcher gegenüber der »improvisierten
Hanswurstkomödie« in
Wien
[* 3] Volksstücke und
Possen schrieb, somit der
Vater des
Wiener Lokalstücks, begabt mit origineller Erfindungskraft
und vielem
Witz, geb. 1731 zu
Wien. Seine ersten dramatischen
Versuche paktierten mit dem
Hanswurst und der
Improvisation, denn
für letztere war immer noch eine
Szene offen gehalten.
Später verschwand auch dieses Zugeständnis. Hafners
erste
Stücke hießen:
»Megära, die fürchterliche
Hexe, oder das bezauberte
Schloß des
Herrn von
Einhorn« und »Die bürgerliche
Dame, oder die
Ausschweifung eines Eheweibes mit
Hanswurst und
Colombina«.
Die beiden
Stücke charakterisieren alle nachfolgenden. Hafner
, dem Trunk stark ergeben, starb frühzeitig, 1764. Seine
Stücke
erschienen später gedruckt. Perinet bearbeitete mehrere seiner
Possen und
Lustspiele zu
Singspielen mit
neuen
Titeln und errang mit ihnen neuen
Ruhm und Erfolg. Dahin gehören: »Die
Schwestern von
Prag«,
[* 4] »Das Sonntagskind«, »Evakathel
und Schnudi«, welche bis in die letzten Dezennien sich als Charakteristika erhalten
haben. Die Sammlung
»Scherz und
Ernst in
Liedern«
(Wien 1770, 2 Bde.) ist aus Hafners
Stücken zusammengestellt.
1) Johann Gottlob, Organist, geb. zu Niederroßla in Thüringen, besuchte das Gymnasium, dann das Lehrerseminar in Weimar, [* 6] wo er zugleich unter Destouches und A. E. Müller gründliche Musikstudien machte, wurde 1817 Seminarmusiklehrer, 1830 Stadtorganist daselbst; starb Seine Bedeutung beruht auf seinen Schriften über die Orgel, durch welche er vielfach reformatorisch gewirkt hat. Die hauptsächlichsten sind: »Die Orgel, Zweck und Beschaffenheit ihrer Teile« (Erf. 1843);
»Theoretisch-praktische Organistenschule« (das. 1845);
»Lehrbuch der Orgelbaukunst« (Weim. 1856, 4 Bde.; 2. Aufl. von Allihn, 1888) etc. Als Komponist trat er mit einer großen Orgelsonate, einem Konzertstück für Orgel, einer Kantate: »Die Orgelweihe«, einem Choralbuch (4. Aufl., Weim. 1878), kleinen Orgelstücken u. a. hervor.
2) Karl, Lustspieldichter, geb. zu Berlin, [* 7] debütierte als Schauspieler in Strelitz, [* 8] ging dann nach Breslau, [* 9] Brünn [* 10] und 1815 an das Hofburgtheater zu Wien. Daneben versuchte er sich auch in Lustspielen, von denen »Der beste Ton« u. »Freien nach Vorschrift« von der Kritik günstig aufgenommen wurden. 1820 ließ er sich als Schriftsteller in Hamburg [* 11] nieder, wo er starb. Von seinen spätern Stücken hat besonders »Rosenmüller und Finke« Glück gemacht. Seine dramatischen Produkte, welche als »Lustspiele« (neue Ausg., Leipz. 1873, 4 Bde.) erschienen, entbehren zwar jedes poetischen Gehalts, zeichnen sich aber durch theatralische Wirksamkeit und eine gewisse Sorgfalt in der Durchführung aus. Auch »Erzählungen und Novellen« (Hamb. 1842-44, 2 Bde.) veröffentlichte Töpfer.