Häutung
,
die
Abstoßung der obern Zellenschichten der aus flächenartigen Zellenausbreitungen gebildeten
Häute (Epithelien),
die sowohl innere
Flächen, wie z. B. die des
Darms oder der
Lungen, als die äußere Oberfläche des Körpers bekleiden, wie
der Kutikularbildungen. Der
Mensch und die Säugetiere häuten sich gewissermaßen beständig, indem die Oberhaut sich in
kleinen Plättchen abschilfert; doch ist auch der
Haarwechsel der Säugetiere im
Frühjahr und die Mauserung
der
Vögel
[* 2] ein periodischer Häutung
svorgang.
Besonders aber wendet man das Wort bei denjenigen
Tieren an, bei denen sich die
Haut
[* 3] im Zusammenhange ablöst, sodaß sie meistens
die Form des herausgeschlüpften
Tiers darstellt, was bei vielen
Tieren periodisch eintritt, manchmal von
leidenden Zuständen begleitet ist. Bei allen diesen Häutung
svorgängen, mögen sie nun, wie bei
Amphibien und Reptilien,
die hornige aus Zellen gebildete
Haut, oder bei
Gliedertieren die chitinhaltige
(Insekten)
[* 4] oder selbst verkalkte
(Krebse) Cuticula
(s. d.) betreffen, ist schon unter der abgestoßenen
Haut die neue vorgebildet. Bei
Gliedertieren sind
mit der Häutung
wichtige Lebensabschnitte verbunden, sei es schnelles Wachstum, dem die
Haut nicht folgen kann (Häutung
der Raupen),
sei es mit
Veränderungen der Form, wie Übergänge der Larven in
Puppen und vollkommene
Insekten. Vor solchen Häutung
, bei welchen
sogar auch die innern
Überzüge des
Darmkanals und bei den
Insekten der
Tracheen
[* 5] gewechselt werden, sind
die
Tiere krank, fressen nicht, und viele geben zu
Grunde.