Härte
der
Mineralien,
[* 2] der
Widerstand, den
sie der mechanischen Trennung ihrer kleinsten Teile entgegensetzen,
wird bestimmt durch
Vergleich mit einer Anzahl zu einer
Skala
(Härteskala) zusammengestellter
Mineralien, die als
Normalmaß
der
Größe dieses
Widerstandes dienen. Die am häufigsten angewandte
Härteskala von
Mohs umfaßt 10 Härte
grade, welche mit
den
Zahlen 1-10, mit dem weichsten
Körper beginnend, bezeichnet werden: 1 =
Talk, 2 =
Steinsalz oder
Gips,
[* 3] 3 =
Kalkspat,
[* 4] 4 =
Flußspat,
[* 5] 5 =
Apatit,
[* 6] 6 =
Orthoklas, 7 =
Quarz, 8 =
Topas,
[* 7] 9 =
Korund,
[* 8] 10 =
Diamant.
[* 9]
Jedes
Material des nächst höhern
Grades ritzt einen
Körper von dem direkt vorausgehenden Härte
grad. Mit einem zu untersuchenden
Mineral versucht man Probestücke einer
Härteskala in absteigender
Reihe zu ritzen;
wird dies beispielsweise
bei
Flußspat erreicht, so ist der
Körper härter
als 4;
wird er nun seinerseits von
Apatit nicht geritzt, so ist seine Härte
der Mineralien
=
5;
tritt dies ein, so liegt sein Härtegrad
zwischen 4 und 5, ein
Verhältnis, welches man durch Härte
der Mineralien
=
4,5 ausdrückt.
Breithaupt bediente sich einer zwölfteiligen
Skala, indem er zwischen 2 und 3 den
Glimmer, zwischen 5 und 6 den
Sodalith einschob. Für erste Orientierung genügt die Unterscheidung zwischen weichen, mit dem Fingernagel ritzbaren (Härte
der Mineralien
= 1 und
2), mittelharten, mit dem
Messer
[* 10] ritzbaren, und harten, am
Stahl
Funken gebenden (Härte
der Mineralien
= 7 und darüber).
Zu feinern
Versuchen bedient man sich des
Sklerometers, einer mit verschiedenen
Gewichten belasteten
Stahl- oder
Diamantspitze,
unter welcher man die zu untersuchenden
Substanzen hinwegführt, aus der für eine Ritzung nötigen Belastung auf den
Grad
der Härte
der Mineralien
schließend. Bei dieser feinern Bestimmungsmethode ergeben sich für
kristallographisch verschiedene
Flächen eines und desselben
Exemplars verschiedene Härte
grade. - Außer der durch die Härtegrade
bestimmten
Größe der Kohärenz kann man auch noch die
Qualität derselben unterscheiden. In diesem
Sinn spricht man von spröden,
milden, geschmeidigen, biegsamen, elaschen ^[richtig: elastischen] und dehnbaren
Mineralien.