Karl, Historienmaler, geb. zu Obereßlingen in Württemberg, besuchte die Kunstschule in Stuttgart
und wandte sich 1852 nach Düsseldorf, wo besonders Schadow und Hildebrandt seine Lehrer waren. Erst in der
Weise seiner Düsseldorfer Lehrer malend, wie im Tod Sickingens (1854), Erstürmung eines Klosters während des Bauernkrieges (1856),
schloß er sich nach seiner Übersiedelung nach München 1858 ganz an Piloty an, wie dies das 1862 gemalte Bild -Aufhebung des
Klosters Alpirsbach (Staatsgalerie in Stuttgart), Jud Süß am Totenbette des Herzogs Karl Alexander von Württemberg
(1858; für die Herzogin von Urach) und Die Frauen von Schorndorf (1866; Galerie in Barmen) zeigen.
Unter den histor. Wandgemälden des Bayrischen Nationalmuseums in München ist er mit der Darstellung Jakobäa von Bayern (1864)
vertreten. Seit 1866 Professor an der Kunstschule in Stuttgart, malte er außer Porträten noch die Historienbilder:
Tezels Ablaßzug, Diebsbande vor Gericht, Belagerung von Stralsund, Schlacht von Belgrad (Staatsgalerie in Stuttgart). 1883 von
der Professur zurückgetreten, begann Haeberlin in den nächsten Jahren mit den Entwürfen und Ausführungen der Wandgemälde im
Kreuzgang des Inselhotels zu Konstanz und 1892 die Wandgemälde im Baron Schererschen Schloß Castel (Thurgau).
Karl Friedr., Staatsrechtslehrer, geb. zu Helmstedt, war der Sohn Franz
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Domenicus H.s (geb. 1720, gest. 1787), der sich als Mitarbeiter an der
«Allgemeinen Welthistorie im Auszuge» (27 Bde., Halle 1767-90) rühmlich bekannt gemacht hat, studierte in Helmstedt die Rechte
und wurde 1782 Professor des deutschen Staatsrechts in Erlangen, wohnte dem Kongreß in Rastatt bei und wurde nach Errichtung
des Königreichs Westfalen zum Mitglied der Reichsstände und der Gesetzkommission ernannt. Er starb zu
Helmstedt. Nächst seiner «Pragmatischen Geschichte der neuesten kaiserl. Wahlkapitulation (Lpz. 1792; nebst Anhang, 1793) und
dem »Handbuch des deutschen Staatsrechts» (2. Aufl., 3 Bde.,
Berl. 1797) begründete er seinen Ruf besonders durch das «Deutsche
Staatsarchiv» (16 Bde., Braunschw.,
Tüb. und Helmst. 1796-1808).
Karl Ludwig Häberlin, des vorigen Sohn, geb. zu Erlangen studierte in Helmstedt die Rechte, wurde 1814 Kreisamtmann in Hassenfelde
bei Blankenburg, 1824 aber infolge einer Kriminaluntersuchung abgesetzt und mit Gefängnis bestraft, Nach seiner Begnadigung
(1828) lebte er in Potsdam, wo er starb. Häberlin hat unter den Namen Häberlin Melindor, C. Riedtmann, Mandien,
Niemand, meist aber unter dem Namen Häberlin E. R. Belani zahlreiche histor., ethnogr. und biogr. Romane veröffentlicht.