Habkern
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 1067 m. Gem. und Pfarrdorf, im Habkernthal, am Ufer des
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Traubachs und 6-7 km n. Interlaken. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit Bohlseiten, Bort und Schwendi: 164 Häuser, 781 reform. Ew.; Dorf: 64 Häuser, 291 Ew. Wiesenbau und Viehzucht. Sommerfrische. Das Dorf zeichnet sich aus durch seine um die Kirche zerstreut gelegenen einfachen und von der Zeit gebräunten Holzhäuser, die ihm ein anderwärts vielfach bereits verloren gegangenes malerisches Ansehen geben. Bewohner wohlhabend. Die viele zerstreut gelegene Höfe und kleine Häusergruppen umfassende Gemeinde Habkern zerfällt in vier Unterabteilungen: Mittelste Bäuert mit der Kirche und den Siedelungen am rechten Ufer des Traubachs, Schwendibäuert am linken Ufer des Traubachs mit dem linksseitigen Gehänge des Traubachthales, Bohlbäuert am rechten Gehänge des obern Traubachthales und endlich Bortbäuert (2 km unter der Kirche) über der den Thalausgang bildenden Schlucht und am rechten Ufer des Lombachs. Habkern wird urkundlich schon im 13. Jahrhundert genannt; es kam 1275 an die Herren von Eschenbach und später an das Kloster zu Interlaken. 1342 verwüsteten die Unterwaldner das ganze Habkernthal zusammen mit den Klostergütern. Das Dorf beteiligte sich 1349 an dem allgemeinen Aufstand der Gotteshausleute gegen das Kloster, widersetzte sich aber 1528 der Einführung der Reformation. Habkern gehörte kirchlich zuerst zu Goldswil, dann zu Unterseen und wurde 1665 eigene Kirchgemeinde.