Habicht
,
eine Familie der Tagraubvögel, welche sich von den Edelfalken durch kürzere und abgerundetere Flügel unterscheidet, die kaum bis zur Hälfte des Schwanzes reichen und an denen die dritte und vierte Schwingfeder unter sich fast gleich lang, aber weit länger als die zweite sind, welche wieder über die erste bedeutend vorragt. Die zu dieser Familie gehörigen Vögel [* 2] haben hohe Beine und stark gekrümmten, aber zugleich zusammengedrückten Schnabel. Sie bewohnen vorzüglich große Wälder, zeigen in ihrem Fluge mehr ein pfeilschnelles Schießen [* 3] in niedrigern Regionen und ergreifen die Beute im Fliegen [* 4] und im Sitzen.
Besonders heißt Habicht
(Astur) eine Gattung, bei welcher der
Zahn des Oberkieferrandes der
Spitze genähert, die Nasenlöcher oval,
die Flügel die Hälfte des
Schwanzes wenig überragend und die Läufe dick, verhältnismäßig kurz und
breit geschildet sind. Zu ihr gehört der Hühnerhabicht
(Astur palumbarius Gessner; s.
Tafel:
Falken,
[* 1]
Fig. 5), welcher fast
ganz Europa
[* 5] bewohnt, auch in
Asien
[* 6] und
Afrika
[* 7] angetroffen worden ist und als ein listiger und verwegener
Räuber, welcher dem
Hofgeflügel und Federwild bis zum Auerwild vielen Schaden zufügt, sehr verfolgt wird.
Das Männchen mißt etwa 60 cm in der Länge, ist an
Kopf,
Hals, Mantel und
Schwanz oberseits dunkel aschfarben, teils ins Bläuliche,
teils ins
Braune ziehend,
an der
Kehle weiß und braun gestrichelt und hat einen breitgebänderten
Schwanz, hochgelbe Füße
und glänzend schwarze Krallen. Der Hühnerhabicht
horstet auf hohen
Bäumen und legt im April vier grünlichweiße
Eier.
[* 8] In England hat man wieder angefangen, ihn zur Jagd abzurichten. Der
Finkenhabicht wird jetzt als
Sperber (s. d.) als besondere
Gattung von dem Habicht
unterschieden.