Gurjunbalsam
(Ostindischer Balsam, Capiribalsam, balsamum Gurjunae, balsamum capiri, wood-oil). Dieser erst seit circa 20 Jahren im europäischen Drogenhandel vorkommende Balsam stammt von verschiednen Bäumen der Gattung Dipterocarpus ab und ist in mancher Beziehung dem Kopaivabalsam ähnlich. Die Ware kommt sowohl von dem ostindischen Festlande, als auch von den Inseln und soll hauptsächlich von Dipterocarpus turbinatus abstammen; nächst diesem liefern auch D. alatus und incanus diesen Balsam.
Derselbe erscheint bei auffallendem Lichte grünlichgrau und opak, bei durchfallendem ist er rötlichbraun und vollkommen durchsichtig. Der Geruch ist dem des Kopaivabalsams ähnlich, aber schwächer; der Geschmack ist bitterlich aromatisch; das spezifische Gewicht ist 0,4 bei 15° C. Die Bäume sollen eine sehr reiche Ausbeute geben, ein einziger Baum 150-200 kg. Der G. wird sowohl äußerlich, als auch innerlich medizinisch verwendet, namentlich gegen hartnäckige Hautausschläge, auch zu technischen Zwecken soll er Benutzung finden, sowie zur Verfälschung des Kopaivabalsams. -
Der engl. Name wood-oil (d. i. Holzöl) kann leicht Veranlassung zu Verwechslungen mit andern Ölen, die denselben Namen führen, geben; so geben die Engländer diesen Namen auch dem fetten Aleuritisöl, ferner dem ätherischen Sandelholzöl und dem Hardwickia-Balsam, welcher letzterer von der zu ¶
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den Leguminosen gehörigen, der Gattung Copaifera nahestehenden Hardwickia pinnata abstammt. In Ostindien wird dieser Balsam
anstatt des Kopaivabalsams häufig verwendet; vom G. unterscheidet er sich dadurch, daß er nicht fluoresziert; weiter ist
er in dicken Schichten gelblichgrün, in dünnen weinrot. Um Gurjunbalsam
, Hardwickiabalsam und Kopaivabalsam von einander
zu unterscheiden, soll man nach Flückiger und Hanbury folgendermaßen verfahren: Ein Tropfen des zu
untersuchenden Balsams wird mit 19 Tropfen Schwefelkohlenstoff gemischt und hierzu ein Tropfen einer Mischung aus gleichen
Teilen konzentrierter Schwefelsäure und Salpetersäure hinzugefügt. Hierdurch wird Kopaivabalsam leicht rotbraun und setzt
an den Seiten des Probegläschens einen kristallinischen Niederschlag ab; Gurjunbalsam
färbt sich dagegen
intensiv purpurrot und nach einigen Minuten violett; Hardwickiabalsam endlich bleibt unverändert und behält seine blaßgrünlichgelbe
Färbung der Lösung in Schwefelkohlenstoff. - Zollfrei.