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Gundelrebe - Gungl
Seite 7.928.
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Gundling 1) Nikolaus Hieronymus, Philosoph und Rechtsgelehrter, geb. 25. Febr. 1671 zu Kirchen-Sittenbach / 247
Gundling _2* 3) Julius, unter dem Pseudonym Lucian Herbert bekannter Romanschriftsteller, geb. 7. März / 150
Gundling _33) Julius, unter dem Pseudonym Lucian Herbert bekannter Romanschriftsteller (s. Bd. 17), starb / 19
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu
Gundling:
1) Nikolaus Hieronymus, Philosoph und Rechtsgelehrter
2) Jakob Paul, Freiherr von, Historiker, Bruder des vorigen
1)
Nikolaus
Hieronymus ,
Philosoph und Rechtsgelehrter, geb. 25. Febr. 1671 zu
Kirchen-Sittenbach
bei
Nürnberg ,
[* 2 ] studierte
Theologie , dann in
Halle
[* 3 ] unter
Thomasius die
Rechte , wurde daselbst 1705 außerordentlicher, 1706 ordentlicher
Professor der
Philosophie und starb 9. Dez. 1729 als Geheimrat. Am bekanntesten ist seine »Historie
der Gelahrtheit« (hrsg. von Hempel, Frankf. 1734-1736, 5 Bde.;
Fortsetzung, das. 1746).
Berlin
* 4
Berlin .
2)
Jakob
Paul ,
Freiherr von,
Historiker ,
Bruder des vorigen, geb. 19. Aug. 1673 zu
Hersbruck bei
Nürnberg , studierte auf mehreren
Universitäten und bereiste dann als
Hofmeister zweier junger Adligen
Holland und
England . 1705 wurde er
Professor der Geschichte
und
Rechtswissenschaft an der Adelsakademie zu
Berlin .
[* 4 ] Nach Aufhebung derselben ernannte ihn
Friedrich
Wilhelm
I. 1713 mit dem
Titel eines
Hofrats zu seinem Zeitungsreferenten und Historiographen; doch glich die
Rolle , die er am
Hof
[* 5 ] spielte,
da er sich im
Tabakskollegium in der
Trunkenheit zu vielen rohen
Scherzen mißbrauchen ließ, mehr der eines
Hofnarren , und einmal
suchte sich Gundling seinem
Elend durch die
Flucht zu entziehen, wurde aber wieder zurückgebracht (1717).
Um den
Gelehrtenstand zu
verhöhnen, übertrug ihm der König mehrere hohe
Hof - und Staatsämter, ernannte ihn zum
Präsidenten der
Akademie der
Wissenschaften und erhob ihn 1724 in den Freiherrenstand. Gundling starb 11. April 1731 in
Potsdam
[* 6 ] und wurde zu Bornstädt
in einem Weinfaß begraben. Er schrieb: »Leben und Thaten
Friedrichs I.«
(Halle 1715);
»Auszug brandenburgischer
Geschichten «
(das. 1722) und eine Anzahl andrer weitschweifiger Werke über die brandenburgisch-preußische
und die europäische Geschichte.
Vgl.
»Leben und Thaten J. P.
Freiherrn v. Gundlings« (Berl. 1795).
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Gumperda - Guthrie
* 7
Seite 17.412.
* 3) Julius , unter dem Pseudonym Lucian Herbert bekannter Romanschriftsteller, geb. 7. März 1828 zu Prag ,
[* 8 ] studierte
daselbst die Rechte , trat 1851 in den Gemeindedienst von Prag , ward 1863 durch die tschechische Partei aus
seiner Stellung gedrängt und lebt seitdem als Schriftsteller. Aus der langen Reihe seiner Romane , die der mittlern Unterhaltungslitteratur
zugerechnet werden können und durch die Hereinziehung politisch - historischer Persönlichkeiten zum Teil einen höhern
Anspruch erheben, sind hervorzuheben: »Deutsche
[* 9 ] Hiebe« (Leipz. 1857,2
Bde.);
»Advokat Schnobeles« (das. 1858);
»Henriette Sontag « (das. 1859);
»Louis Napoleon « (das. 1861, 10 Bde.):
»Napoleon III.« (das. 1863;, 8 Bde.);
»Carlo Alberto und Louis Napoleon « (das. 1864);
»Viktor Emanuel « (das. 1865);
»Nikolaus und Metternich « (das. 1866-68, 6 Bde.);
»Zwischen Krieg und Frieden . Nach Custozza
[* 10 ] und Königgrätz «
[* 11 ] (das. 1867);
»Das Testament Peters d.Gr.« (das. 1869);
»Aus der Zeit«
(das. 1873);
»Casanova « (Jena
[* 12 ] 1874);
»Schwarzgelb« (Leipz. 1878);
»Zwei Kreuzherren « (Bresl. 1881, 4 Bde.);
»Deutsch und Slawisch « (das. 1882).
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
3) Julius , unter dem Pseudonym Lucian Herbert bekannter Romanschriftsteller (s. Bd. 17), starb 4. Mai 1890 in
Prag .