Gummigutt
(Gutti), ein Gummiharz, der eingetrocknete Milchsaft aus dem asiatischen Baum Garcinia Morella Desr., wird gewonnen, indem man einen spiralförmigen Einschnitt in die Rinde macht und den ausfließenden Saft in einem Bambusrohr auffängt. Nach dem Erhärten des Saftes wird der Bambus abgelöst, und man erhält das in walzenförmigen Stücken von 2,5-6,5 cm Durchmesser. Es ist sehr dicht, vollkommen gleichförmig, undurchsichtig, schön rotgelb, bricht sehr leicht und großmuschelig, gibt ein hochgelbes Pulver, ist geruchlos, schmeckt brennend, scharf kratzend, bildet mit Wasser eine schön gelbe Emulsion, löst sich nur zum Teil in Alkohol und Äther, erweicht bei 100°, ist aber nicht schmelzbar und besteht aus Harz mit wenig Gummi und 5 Proz. Wasser.
Sinesen - Singhalesisc

* 2
Singapur.
Die beste
Sorte kommt aus den östlichen
Ländern
Hinterindiens über
Singapur
[* 2] oder
Bangkok.
[* 3] Geringere
Sorten
sind bräunlich und auf dem
Bruch körnig. Man benutzt das Gummigutt
als gelbe
Wasserfarbe, zu gelben Firnissen und als drastisch
wirkendes
Arzneimittel, welches kaum dem
Krotonöl nachsteht. Vergiftungsfälle durch die berüchtigten Morisonpillen dürften
meist auf Rechnung des Gummigutts
zu schreiben sein. Gummigutt
wurde zuerst von einem chinesischen
Reisenden, der 1295
Kambodscha besuchte, erwähnt. Nach
Europa
[* 4] gelangte die erste Probe durch
Jacob van
Neck zu Anfang des 17. Jahrh.,
und schon 1611 wurde es in
Bamberg
[* 5] medizinisch benutzt.