Guittone
d'Arrezzo
^[richtig: Guittone
d'Arezzo] (spr. guittone-
),
Fra, alter ital. Dichter, geboren zu
Santa Firmina,
einem
Flecken bei
Arezzo, lebte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh. Er hatte eine gelehrte
Erziehung erhalten
und verstand außer dem
Lateinischen auch
Provençalisch,
Französisch und
Spanisch, welchen
Sprachen er auch öfters
Wörter in
seinen
Schriften entlehnt. Nachdem er in seiner
Jugend ein ziemlich freies
Leben geführt, trat er in den
Orden
[* 2] der
Cavalieri oder Frati gaudenti und widmete sich von da an ganz der Aufgabe, den
Geist desselben zu veredeln, überhaupt gegen
die Sittenlosigkeit der Zeit, insbesondere gegen das wüste Parteitreiben der
Aretiner, zu predigen. Durch einen ungerechten
Richterspruch seines Besitztums beraubt, verließ er
Arezzo und starb 1294 in
Florenz,
[* 3] nachdem er noch
ein Jahr zuvor das Kamaldulenserkloster degli Angioli daselbst gegründet hatte. Seine Gedichte, bestehend in
Sonetten (welcher
Dichtungsform er ihre gegenwärtige regelmäßige Form gab),
Kanzonen und poetischen
Briefen, wurden zuerst in den »Rime antiche«
(Flor. 1527) gedruckt. Eine besondere, nach
Handschriften berichtigte und vermehrte
Ausgabe besorgte L. Valeriani
(Flor. 1828, 2 Bde.);
eine neuere erschien 1867.
Noch hat man von Guittone
eine Anzahl
Briefe, die ältesten in italienischer
Sprache
[* 4]
(Rom
[* 5] 1745).
Vgl. Romanelli, Di G. e delle sue opere (Campobasso 1875);