Guinicelli
(spr. -tschelli), Guido, ital. Dichter, von Dante Vater der guten Liebessänger genannt, geb. um 1240 zu Bologna, aus der adligen Familie der Principi daselbst. Er studierte die Rechte, ward Richter in seiner Vaterstadt, 1274 mit der Partei der Lambertazzi verbannt und starb 1276. Es haben sich von ihm nur einige Canzonen und ¶
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Sonette erhalten, die in mehrern Sammlungen, z. B. von Casini in «Le
[* 3] rime dei poeti bolognesi del secolo XIII» (Bologna 1881), veröffentlicht wurden. Guinicelli
befreite die altital. Lyrik zuerst vom
provencal. Einfluß, gab ihr Adel und Würde, sang die verklärte, mystische Liebe, für welche die Schönheit nur Abglanz
des Himmlischen ist, und war so der bedeutendste Dichter der ältern Zeit sowie das Haupt der sog.
Bologneser Schule, der Guido Ghislieri, Onesto von Bologna u. a. angehörten. –