Guineawurm
,
s. Filariaden.
Guineawurm
9 Wörter, 82 Zeichen
Guineawurm,
s. Filariaden.
(Filariadae), Familie der Nematoden oder Fadenwürmer, leben als Eingeweidewürmer in allen Gruppen der Wirbeltiere. Am bekanntesten ist der Medina- oder Guineawurm (Filaria medinensis Gm.) des Menschen, doch kennt man bisher nur das Weibchen von etwa 1,5 m Länge und 2 mm Dicke, das im Bindegewebe zwischen den Muskeln [* 4] oder unter der Haut [* 5] lebt. Hier erzeugt der Wurm [* 6] sehr bösartige Geschwüre; reißt man ihn beim Herausziehen ab, so soll er heftige Entzündungen veranlassen. Er wird darum langsam über ein Röllchen gewickelt und so herausgehaspelt. Er findet sich nur in den Tropengegenden der Alten Welt, sucht aber Weiße und Farbige heim.
Die Jungen werden mit dem Inhalt des Geschwürs entleert und gelangen in kleine Wasserkrebse (Cyklopiden); was später aus ihnen wird, ist noch nicht ermittelt. Ebenfalls in den heißen Gegenden zeigt sich Filaria Bancrofti Cobb., von der ein Jugendstadium (die Filariaden sanguinis hominis) massenhaft das menschliche Blut, das geschlechtsreife Tier aber den Hodensack bewohnt. Aus dem Blut sollen die Jungen durch die Kapillargefäße der Nieren in die Harnröhrchen geraten und mit dem Urin, welcher alsdann blutig ist (Hämaturie), nach außen entleert werden, um später auf unbekannte Art wieder im Menschen aufzutauchen. Ähnlich verhält es sich mit Filariaden immitis, die im Herzen der ostasiatischen Hunde [* 7] ihren Sitz hat.
Vgl. Leuckart, Allgemeine Naturgeschichte der Parasiten (Leipz. 1879).