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Palmas und Taboe in Liberia; [* 3] Akkra, Aida, Akuso, Kyong und Quittah an der Goldküste; Lome, Bageida, Klein-Popo, Groß-Popo, Porto Novo, Lagos und Weidah an der Sklavenküste, und weiter südlich Bimbia, Camerun, [* 4] Malimba, Klein-Batanga, Batanga am Campofluß, Battabai, Benita, Klein-Eloby, Gabun, am Ogowe, Ogulawanja, Majumba, Sette Cama und Rudolfstadt. Deutsches Reichsgebiet sind: das Togoland und Camerun (s. diese Artikel), welche 1884 unter den Schutz der deutschen Flagge gestellt wurden.
Aber schon unter dem
Großen
Kurfürsten von
Brandenburg
[* 5] wurden deutsche Niederlassungen an dieser
Küste errichtet. Nachdem
Kapitän
Blonck mit einigen Häuptlingen an der Guinea
küste
Verträge abgeschlossen hatte, wurde die
Afrikanische
Handelskompanie gegründet und, um von den erworbenen
Plätzen
Besitz zu nehmen,
v. d.
Gröben entsandt, der am am
Kap der
Drei
Spitzen vor
Anker
[* 6] ging u. die brandenburgische
Flagge auf dem
Berg Manfro aufpflanzte, wo die später so berühmte
Feste
Groß-Friedrichsburg (s. d.) angelegt wurde. Am wurde
Accada (wo man die Dorotheenschanze erbaute), Taccarary und später Taccrama erworben.
Alle diese
Punkte liegen ziemlich nahe bei einander auf jetzigem englischen
Besitz; sie waren damals von englischen und holländischen
Besitzungen umgeben, Taccarary auch von den drei andern getrennt. Im J. 1685 kam noch das Gebiet Arguin
vom 24°. nördl.
Br. bis zur Senegalmündung hinzu, das durch eine
Festung
[* 7] auf der
Insel Arguin geschützt wurde, sowie eine
Handelsniederlassung auf St.
Thomas in
Westindien,
[* 8] wohin diese brandenburgische
Gesellschaft einen gewinnbringenden
Handel mit
afrikanischen Sklaven trieb. Im J. 1686 wurde der
Besitz der
Afrikanischen
Kompanie vom
Staat übernommen,
aber schon 1687 begannen die offenen Feindseligkeiten der
Holländer und
Engländer in Oberguinea
,
[* 9] und Taccarary ging verloren.
Überhaupt machten die Kolonien in gleichem Maß wie die brandenburgische Kriegsflotte immer größere Rückschritte. Friedrich Wilhelm I. trat seine sämtlichen afrikanischen Besitzungen an die Holländisch-Westindische Kompanie ab, aber erst 1721 gelang es dieser, sich Groß-Friedrichsburgs, dessen letzter, heldenmütiger Kommandant der Negerhäuptling Jan Cuny war, zu bemächtigen. In demselben Jahr wurde Arguin, das Kapitän Wynen ebenso wacker verteidigte, von den Franzosen erobert.
Vgl. Robert, Afrika [* 10] als Handelsgebiet (Wien [* 11] 1883);
Falkenstein, Westafrika (Leipz. 1885);
»Brandenburg-Preußen an der Westküste von Afrika 1681-1721. Verfaßt vom Großen Generalstab« (Berl. 1885).