Guillemeau
(spr. gij’moh), Jacques, franz. Chirurg und Geburtshelfer, geb. 1550 zu Orléans, [* 2] war Schüler von Ambroise Paré, machte als Feldarzt mehrere Kriege mit und war seit 1581 Chirurg im Hôtel Dieu in Paris; [* 3] er starb daselbst Durch die Herausgabe der Werke Parés schuf er dessen Lehren [* 4] eine allgemeine Verbreitung; seine eigenen Arbeiten stellen eine Weiterbildung und Vervollkommnung der Lehren Parés, besonders in geburtshilflicher Beziehung, dar.
Als Chirurg beschäftigte er sich besonders mit Schußwunden, vervollkommnete die Trepanationstechnik und war der erste, der das aneurysmatische Gefäßrohr oberhalb und unterhalb seiner Erweiterung unterband. Er schrieb: «Traité des maladies de l’ œil» (Par. 1585),
«Tables anatomiques» (ebd. 1571; neue Aufl. 1586),
«La chirurgie française» (ebd. 1595),
«L’ heureux accouchement des femmes» (ebd. 1609). Seine Werte erschienen gesammelt u. d. T. «Œuvres de chirurgie» (Par. 1598‒1612).
Charles Guillemeau
, Sohn des vorigen, geb. 1588 zu
Paris, war erster
Chirurg des Königs
Ludwig ⅩⅢ., beschäftigte
sich später ausschließlich mit innerer
Medizin und spielte im
Streite der
Pariser Schule mit der Schule von Montpellier
[* 5] eine
bedeutende Rolle; er starb am Unter seinen
Schriften sind seine «Aphorismes de chirurgie» (Par.
1622) zu erwähnen.