Guilford
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Guilford
Frederick, Lord North, Graf von Guilford, brit. Staatsmann, geb. studierte zu Oxford [* 3] und bereiste dann drei Jahre lang das Festland. Im Unterhaus, in welches er 1754 eintrat, machte er sich durch die Gewandtheit, mit welcher er das Interesse der Regierung verteidigte, bemerklich und erhielt daher 1759 eine Stelle im Schatzmeisteramt, die er aber 1765 mit Eintritt des Ministeriums Rockingham aufgeben mußte. Doch wurde er schon 1766 im Ministerium Grafton wiederum Zahlmeister der Armee und 1767 Kanzler des Schatzamtes.
Bei der Auflösung des Kabinetts 1770 übernahm er unter den schwierigsten Umständen das Staatsruder und wußte sich sehr bald populär zu machen, indem er das Schicksal Irlands linderte, die zerrüttete Ostindische Kompanie der Oberaufsicht der Krone unterstellte und die Verfassung Kanadas einer Revision unterwarf. In der schwierigsten Frage der Zeit, dem Streit mit den amerikanischen Kolonien über das Recht des Mutterlandes, dieselben zu besteuern, verstand er sich zwar zur Aufhebung der meisten auferlegten Zölle, hielt aber, dem persönliche Wunsch des Königs nachgebend, um so hartnäckiger an dem Theezoll und damit an dem von den Kolonien verabscheuten Prinzip fest und machte dadurch den Aufstand derselben unvermeidlich.
Indem er unter maßlosen Schwierigkeiten den aussichtslosen Kampf gegen die Kolonien und ihre Verbündeten führte, gelang es ihm, seine Politik lange gegen eine von den beiden Pitts, Fox, Burke und andern glänzenden Geistern geleitete parlamentarische Opposition aufrecht zu erhalten, bis er endlich, da das Unterhaus jede fernere Bewilligung verweigerte, von der Verwaltung zurücktrat. Im April 1783 kam eine Vereinigung zwischen ihm und Fox zu stande, aus der das sogen. »Ministerium aller Talente« hervorging. North übernahm darin das Departement des Innern. Schon ward aber die Koalition genötigt, einer neuen, von Pitt geleiteten Verwaltung zu weichen. So ward North wieder in die Reihen der Opposition getrieben und bot nun alles auf zum Sturz seines Nebenbuhlers. Der Tod seines ¶
Vaters gab ihm 1790 die Peerswürde und hiermit den Sitz im Oberhaus. Zuletzt erblindet, starb er
Vgl. »A view of the history of Great Britain during the administration of Lord North« (Lond. 1782, 2 Bde.) und »Correspondence of George III. With Lord North« (Lond. 1867, 2 Bde.).
Christopher, Pseudonym für John Wilson (s. d.). ^[= 1) Alexander, Ornitholog, geb. 6. Juli 1766 zu Paisley in Schottland, erlernte die Weberei, ...]