Titel
Guignes
(spr. ghīnj), 1)
Joseph de, franz.
Orientalist, geb. zu
Pontoise, studierte in
Paris
[* 2] die orientalischen
Sprachen, wurde 1745
Sekretär
[* 3] an der königlichen
Bibliothek, 1757
Professor der syrischen
Sprache
[* 4] am
Collège
royal, 1769 Aufseher der
Altertümer im
Louvre und 1773 Mitglied der
Akademie. Durch die
Revolution seiner
Stelle beraubt, starb
er zu
Paris in großer Dürftigkeit. Mit besonderm
Eifer betrieb Guignes
das
Studium des
Chinesischen.
Sein
Hauptwerk ist die
»Histoire générale des Turcs, des Mogols etc.« (Par.
1756-1758, 4 Bde.). Auch übersetzte
er den
»Schu-King« (Par. 1771) und veröffentlichte eine große Anzahl
»Mémoires«.
2)
Louis
Joseph de, Sohn des vorigen, geb. ging 1784 nach
China,
[* 5] begleitete 1794 die holländische Gesandtschaft
nach
Peking
[* 6] und gab nach seiner Rückkehr (1801) die
»Voyage à
Pekin etc.« (Par. 1809, 3 Bde.)
sowie das von
Basilius de Glemona bearbeitete
»Dictionnaire chinois-français et latin« (das. 1813-53; neue Ausg.
von Mangieri, 1853) heraus. Guignes
starb 1845.