Guido
(Wido), Herzog von Spoleto 883, Gegner Berengars Ⅰ. im Kampf um die Krone Italiens, [* 2] wurde 889 zum König von Italien, [* 3] 891 sogar zum Kaiser gekrönt;
er starb 894.
Guido
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Guido
(Wido), Herzog von Spoleto 883, Gegner Berengars Ⅰ. im Kampf um die Krone Italiens, [* 2] wurde 889 zum König von Italien, [* 3] 891 sogar zum Kaiser gekrönt;
er starb 894.
Guido
von
Arezzo,
Musiker, geb. um 990 in
Arezzo, war um 1023–36 Benediktinermönch in dem
Kloster
zu Pomposa in der Nähe von Ferrara.
[* 4] Der Neid seiner Mitbrüder veranlaßte ihn sein
Kloster zu verlassen, worauf er bei dem
Bischof von
Arezzo, Theobald, eine Zufluchtsstätte fand, wo er seine
Studien und seine gemeinnützigen
Arbeiten wieder vornehmen
konnte. Der Ruf von den Fortschritten feiner
Schüler drang bis zu dem Papst
Johann ⅩⅨ., der ihn nach
Rom
[* 5] einlud. Guido
kam der Einladung nach, machte dem Papst seine Methode klar, wurde jedoch durch das ungesunde
Klima
[* 6] genötigt, die Stadt bald wieder zu verlassen. Er gab jetzt den
Aufforderungen seines vormaligen
Abtes nach und kehrte
in das
Kloster zu Pomposa zurück, wo er auch gestorben zu sein scheint. Die
Florentiner
[* 7] haben ihm unter
dem Portikus der
Uffizien eine Marmorstatue errichtet. hat vier
Schriften hinterlassen, unter denen der «Micrologus Guidonis
de disciplina artis musicae» die bedeutendste ist. Aus ihnen ergiebt sich, daß Guido
erstens eine neue Methode
des Unterrichts (die
Solmisation, s. d.) ersonnen hat, mittels welcher er seine
Schüler in sehr kurzer
Zeit dahin leitete, einen jeden unbekannten
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Gesang vom Blatte zu singen, und zweitens, daß er die Notenlinien einführte. Dieser letzte Schritt schloß die Versuche langer Jahrhunderte ab und eröffnete der praktischen Musik ein neues Zeitalter. Zwar wird ihm noch vieles andere (die Erfindung der Harmonie, des Kontrapunktes u. a.m.) zugeschrieben, was aber seine Schriften zweifelhaft lassen. G.s sämtliche Schriften sind in Gerberts «Scriptores ecclesiastici de musica sacra», Tl. 2 (St. Blasien 1784) aufgenommen. –
Vgl. Kiesewetter, Guido
von Arezzo, sein Leben und Wirken (Lpz. 1840);
Guido
von Lusignan, König von Jerusalem,
[* 10] aus einem alten Dynastengeschlecht in Poitou, heiratete 1180 die
verwitwete Markgräfin von Montferrat, Sibylla, die Tochter des Königs Amalrich von Jerusalem, und wurde infolgedessen 1182 Stellvertreter
seines erblindeten Schwagers Balduin Ⅳ. und nach dessen und des unmündigen Balduin Ⅴ. Tode 1186 König von Jerusalem. Er
verband sich nun mit dem Feinde der Christenheit gegen den ihm verhaßten Grafen Raimund von Tripolis; allein
dieses Bündnis bestand nicht lange, und schon 1187 wendete sich Guido
vereint mit den übrigen christl.
Häuptlingen gegen Saladin; er wurde jedoch in der Schlacht bei Hittin oder Tiberias 5. Juli besiegt und gefangen.
Seine Freilassung war an das Versprechen geknüpft, daß er der Krone entsagen wolle. Kaum aber auf freien Fuß gesetzt, brach er dasselbe und suchte von neuem sich auf seinem Thron [* 11] zu befestigen, der ihm nach dem Tode seiner Gemahlin 1190 mehrfach streitig gemacht wurde. Als er aber seinen Thron nicht wiedererlangte (s. Konrad von Montferrat), übernahm er von Richard Löwenherz 1193 Cypern, [* 12] indem er in den Kauf eintrat, den vorher die Templer über diese Insel mit dem engl. Könige abgeschlossen hatten. Doch schon im April 1194 starb er. Ihm folgte sein Bruder Amalrich (s. d.). –
Vgl. K. Herquet, Cyprische Königsgestalten des Hauses Lusignan (Halle [* 13] 1881).
Guido
von Montpellier, [* 14] s. Hospitaliter.