Guiche
(spr. ghisch), Diane von
Gramont, Gräfin von, genannt die schöne Corisande, einzige Tochter
Pauls von Andouins,
Vicomtes v. Louvigny, geb. 1554, vermählte sich
mit Philibert von
Gramont,
Grafen von Guiche
, der infolge einer in der Belagerung von La
Fère 1580 empfangenen
Wunde blieb, und
ward sodann die Geliebte
Heinrichs IV., damals noch König von
Navarra.
In dem
Kriege gegen die
Ligue stellte sie ihm ihr ganzes
beträchtliches
Vermögen zur
Verfügung und warb auf ihre
Kosten für ihn
Truppen;
Heinrich gab ihr treue
Rechenschaft von seinen militärischen
Operationen und bediente sich nicht selten ihres
Rats. Er wollte sich sogar von seiner
Gattin scheiden lassen, um sich mit Diane zu vermählen, welches
Versprechen er ihr mit seinem
Blut geschrieben gegeben hatte;
d'Aubigné riet ihm jedoch von diesem
Schritt ab. Als Corisande verblühte, mußte
sie den
Hof
[* 2] verlassen
und starb in Vergessenheit 1620.
Heinrichs
Briefe an sie sind im »Mercure« von 1769
f. und in Proults
»Esprit de
Henri IV« abgedruckt.
Ihr Enkel war
Armand von
Gramont (s. d.),
Graf von Guiche
, geb. 1638, gest. 1693,
Generalleutnant unter
Ludwig
XIV., Verfasser der für die Geschichte des 17. Jahrh. äußerst wertvollen
»Mémoires du comte de Guiche«
(Lond. 1744).