Guernon
de
Ranville
(spr. ghärnóng d'rangwil), Martial
Côme Perpétue Magloire,
Graf, franz. Staatsmann, geb. zu
Caen, trat 1806 kurze Zeit in
Napoleons
Garde, wurde
wegen
Kurzsichtigkeit entlassen, studierte die
Rechte, ward 1813
Advokat in
seiner Vaterstadt, diente 1815 unter den
königlichen
Freiwilligen gegen
Napoleon und flüchtete nach dessen
zweiter Thronbesteigung zu
Ludwig XVIII. nach
Gent.
[* 2] Nach der zweiten
Restauration ward er wieder
Advokat, 1820
Präsident des
Gerichtshofs zu
Bayeux, 1822
Generaladvokat
in
Kolmar,
[* 3] 1824
Generalprokurator zu
Limoges, 1826 in
Grenoble
[* 4] und 1829 zu
Lyon.
[* 5] In demselben
Jahr trat er für das
Departement des
Unterrichts und des
Kultus in das
Ministerium
Polignac ein, unterzeichnete
die
Ordonnanzen vom und wurde nach der
Julirevolution zu
Tours
[* 6] verhaftet und 21. Dez. d. J. zu lebenslänglichem Gefängnis
auf der
Festung
[* 7]
Ham verurteilt, wohin er mit den übrigen
Ministern
Karls X. abgeführt wurde; mit ihnen
ward er 1836 auch wieder freigelassen. Guernon
de Ranville
starb auf
Schloß Ranville
bei
Caen. Er schrieb:
»Recherches historiques
sur le jury«
(Caen 1819).