Gürbe
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun und Seftigen). Linksseitiger Nebenfluss zur Aare; entspringt auf der am N.-Hang des Gantrisch und der Nünenenfluh gelegenen Alpweide Nünenen in etwa 1700 m, nimmt eine Reihe von anderen Quellbächen auf, fliesst zwischen Gurnigelberg und Wirtneren durch ein tiefes Tobel, tritt ins Gürbethal aus, wendet sich, durch die Moränen zwischen Gurzelen und Amsoldingen dazu gezwungen, in scharfem Bogen nach N., welche Richtung sie nun beibehält, geht an Wattenwil vorbei und tritt bei Belp ins Aarethal aus, um nach 29 km langem Lauf 5 km oberhalb Bern bei Selhofen in 509 m zu münden. Das Einzugsgebiet des Flusses ist im Verhältnis zu seiner Lauflänge nur von beschränktem Umfang. Die bedeutendsten Zuflüsse sind der den schönen Fall bei Blumenstein bildende Fallbach und die Grosse Müsche, der Abfluss des Geistsees (beide von rechts).
Der Oberlauf der Gürbe
von der Quelle bis zur
Mühle von
Dittligen hat durchaus Wildbachcharakter, wie
auch der
Fallbach und die vom
Gurnigelberg kommenden
Bäche (Meierisligraben, Flachserengraben,
Schattenhalbbach, Eggenbach-Spengelibach,
Lieneggbach etc.) gefährliche
Wildbäche sind, die oft genug grossen Schaden anrichten. Seit 1854 hat man mit Unterstützung
des Bundes an der Gürbe
Verbauungsarbeiten ausgeführt, und die Forstverwaltung des Kantons Bern
widmet den Waldungen in
diesen Gegenden, die alle dem Staate gehören, grosse Sorgfalt. Im einst sehr sumpfigen Thalabschnitt bei
Wattenwil ist die
Gürbe
heute kanalisiert. Unterhalb
Belp liegt links von der kanalisierten Gürbe
ihr früheres
Bett, die sog.
Alte Gürbe
,
die heute ein ruhiges u. harmloses Altwasser oder teilweise auch schon ganz verschwunden ist. Der Name
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Gürbe
bezieht sich auf die vielfachen Serpentinen des Flusses (vergl. Schweizer. Idiotikon. Bd II, S. 415).