Günther
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Otto Edmund, Genremaler, geb. zu Halle, besuchte die Akademie in Düsseldorf 1858-61 und 1863-66 die Kunstschule in Weimar, wo er sich besonders nach Fr. Preller und v. Ramberg bildete und mit einer sehr glücklich gedachten und ausgeführten historischen Skizze: Friedrich Barbarossa auf dem Reichs- und Volksfest zu Mainz 1184, auftrat. Bekannter als durch seine geschickten Kompositionen im Speisesaal des Herrn v. Kauffmann-Asser in Köln und im Saal der Centralhalle in Leipzig ist er durch seine Genrebilder, die meistens von großer Innigkeit der Motive und Wärme der Behandlung sind, z. B.: Hochzeitszug in Thüringen, der Witwer (1874, Nationalgallerie in Berlin), letzte Umschau der Auswanderin, gute Nachbarschaft, Wieder daheim; unklar im Motiv war das Bild: die Verbrecherin. Eine Art von Allegorie in der Weise der Totentänze brachte er 1878: Jungfrau, Lucifer und Tod; ein trefflich charakterisiertes Bild 1880: die Dorfrevolte. Seit 1877 ist er Professor an der Akademie in Königsberg.