Günther
,
Siegmund, Mathematiker, Geograph und Meteorolog, geb. zu Nürnberg, [* 2] studierte in Erlangen, [* 3] Heidelberg, [* 4] Leipzig, [* 5] Berlin, [* 6] Göttingen, [* 7] machte 1870/71 den Feldzug in Frankreich mit, wurde 1872 Lehrer an der Lateinschule in Weißenburg, [* 8] habilitierte sich schon 1873 als Privatdozent in Erlangen und später in München, [* 9] ward 1876 Gymnasialprofessor für Mathematik und Physik in Ansbach [* 10] und folgte 1886 einem Rufe als Professor der Erdkunde [* 11] an der Technischen Hochschule in München.
Von 1878 bis 1884 gehörte er dem Reichstag an (für Nürnberg und Berlin V), in welchem er sich der freisinnigen Partei anschloß. Er schrieb: »Lehrbuch der Determinantentheorie« (2. Aufl., Erlang. 1879);
»Vermischte Untersuchungen zur Geschichte der mathematischen Wissenschaften« (Leipz. 1876);
»Der Einfluß der Himmelskörper auf Witterungsverhältnisse« (2. Aufl., Nürnb. 1884);
»Grundlehren der mathematischen Geographie und Astronomie« [* 12] (2. Aufl., Münch. 1886);
»Studien zur Geschichte der mathematischen und physikalischen Geographie« (Halle [* 13] 1877 bis 1879,6 Hefte);
»Die Lehre [* 14] von den gewöhnlichen u. verallgemeinerten Hyperbelfunktionen« (das. 1881);
»Parabolische Logarithmen und parabolische Trigonometrie« [* 15] (Leipz. 1882);
»Lehrbuch der Geophysik und physikalischen Geographie« (Stuttg. 1885,2 Bde.);
»Geschichte des mathematischen Unterrichts im deutschen Mittelalter« (Kehrbachs »Monumenta Germaniae paedagogica«, Bd. 3, Berl. 1887);
»Joh. Kepler und der tellurisch-kosmische Magnetismus« [* 16] (Wien [* 17] ¶
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1888); »Die Meteorologie ihrem neuesten Standpunkt gemäß dargestellt« (Münch. 1889);
»Geographie für bayrische Mittelschulen« (mit Götz, Bamb. 1890);
»Handbuch der mathematischen Geographie« (Stuttg. 1890).