Guell
y
Renté (spr. uell), José, span. Schriftsteller
und
Politiker, geb. zu
Havana
[* 2] auf
Cuba, wurde, nachdem er seine juristischen
Studien in
Barcelona
[* 3] vollendet hatte,
in seiner Vaterstadt
Advokat, begab sich aber bald nach
Madrid,
[* 4] wo er im Juni 1848 die Infantin
Donna Josepha, die
Schwester
des
Königs
Franz, heiratete.
Darin lag für ihn die
Quelle
[* 5] langer Unannehmlichkeiten. Das königliche
Haus
sah die
Ehe höchst ungern, man verwies ihn ins königliche
Palais von
Valladolid; er aber stellte sich 1854 an die
Spitze der
Volksbewegung und des
¶
mehr
aufständischen Heers. So kam er als Volksmann in die Kammer und wurde zum Kommandanten des 4. Bataillons der Nationalmiliz in Madrid erwählt, wobei er immer auf Esparteros Seite stand. In den Stürmen von 1856 nach Paris [* 7] verbannt, lebte er hier vorzugsweise der litterarischen Thätigkeit (zum Teil in französischer Sprache); [* 8] 1879 wurde er für die Insel Cuba zum Senator ernannt. Er starb in Madrid. Außer zahlreichen Beiträgen zur liberalen spanischen Presse [* 9] veröffentlichte er die Gedichtsammlungen: »Lagrimas del corazon« (Valladolid 1854) und »Duelos del corazon« (das. 1855);
ein Drama: »Don Carlos« (1879);
ferner die Prosawerke: »Pensiamentos cristianos, filosoficos y
politicos«
(Valladolid 1854),
»Traditions américaines« (1861),
»Légendes du Montserrat« (1866),
»Légende de Catherine Ossema« (1873),
»Les deux folies« (1879);
die historischen Studien: »Philippe II et Don Carlos devant l'histoire« (1878) und »Los restos de Colon« (Par. 1884) u. a. Eine neue Ausgabe seiner »Poesías« erschien 1881 in Paris.